Der Sinn und die Grundbedeutung der Kirche
und ihre Bedeutung für die Krise des globalen Wertsystems
Mit den vorherigen Texten haben wir die Reflexion über den „Verbleibort“ des Wertes unternommen. Dabei stellte sich heraus, daß erst im Christentum und durch das Christentum und d.h. entsprechend durch die kulturell-intellektuale Unternehmung dieses Ereignisses (das Abendland) jener absolute Wert (als der absolute und undarstellbare) irdisch und d.h. inkorporiert geworden ist. Das Christentum eröffnete zuallererst die Möglichkeit einen inseienen absoluten Wert (als schöpferischen und verfassungsgebenden Wert, der der Wert von allem ist und nicht ein PartialWert) zu denken und nicht nur zu denken: Das Christentum ist, wenn es sich richtig versteht und d.h. darlebt, diese Verwahrung und Hütung und Aufstellung und Dar-stellung des und durch den absoluten Wert.
Das kann nur begriffen, verstanden (und d.h. lebensmäßig verstanden) werden, wenn verstanden wird, daß die verwandelten und dargebrachten irdischen Gaben auf dem Weg ihrer konsakralen Verwandlung zum Leib und Blut Christi werden, also zu jener Verkörperung und Fleischgewordenheit des Gottes (auf dem Weg der Opferung, zunächst der Selbstdarbringung und -opferung Gottes (des Sohnes) selbst und dann auf dem Weg der wechselseitigen Darbringung und Opferung), welcher Opferungsvollzug (als Technik und Praxis) jene apokatastatische Wiederherstellung der Welt und Schöpfung vollzieht (indem er die Erde in den Gott und den Gott in die Erde und jeweils zu und miteinander bringt, ohne sie ununterscheidbar werden zu lassen.)
Somit ist das, was die Kirche verwahrt und vollbringt im Auftrag (im höchsten Auftrag! „Tut dies zu meinem Gedächtnis/zu meiner Anamnesis.“) und was ihr Berechtigung, Kraft und Sinn gibt, die Präsentation des unendlichen, unendlich heilenden und er-lösenden und wertgebenden Wertes, die Verwahrung des Leibes Gottes, welcher unter uns ist!
Alle Handlungen und Vollzüge der Kirche messen sich, haben ihren Sinn und und stammen von diesem inkorporierten Leib und Blut Gottes. Jeglicher Institutionalismus, Dirigismus, Moralismus, Sakramentalismus, Lehre, Wort, Tat, Dasein kommt allein von diesem Herz und Kern her, wenn er auch durch Menschen (also nicht ganz Heilige) vermittelt und vollzogen wird und von daher fehlanfällig ist (sowohl nach innen als nach außen, im Hören auf das Wort, wie auch im Verkündigen des Wortes).
Das ist ja gerade auch der Selbstanspruch der Kirche, der unendliche Anspruch unter dem die Kirche selber steht.
Der Sinn und die Bestimmung der Kirche ist somit die Verwahrung und Darbringung des absoluten Wertes.
Der absolute Wert aber, wie er hier existent und dargeboten wird, ist ein personal durchwirkter Wert. Der Wert welcher im Grunde personal und Person ist, Handlung, Welt; Welt eröffneter Welt, göttlich eröffneter und heilswiederhergestellter Welt (als Sieg und die Hinfälligkeit, Sterblichkeit, Verschuldung und Verstrickung, Entfernung und Indifferenz).
Die Kirche verwahrt jenen Wert, welcher der Wert und das Heil der Welt ist, jener Wert nach dem die Krise, die gerade tobt oder zu toben anhebt eigentlich so sehnlich sucht und ruft.
Im Herzen der nun erneut anhebenden „Wirtschaftskrise“ verbirgt und mitteilt sich die Krise eines mißverstandenen und noch nicht hinlänglich erlangten und erfaßten Wertes und Wertbegriffes, einer Werthaftigkeit. Die Aufstellungen des Wertes, seiner Verfolgung und Verwaltung und ihre Destabilisierungen sind letztlich Verkörperungen eines noch nicht erlösten Wertbegriffes, eines noch nicht hinlänglich offenbarten und eines noch nicht hinlänglich in seinem absoluten (und gegebenem) Wert erkannten Wertes und damit dann Wertbegriffes.
Werden die beiden heute angesichts dieser globalen Vernichtungsbedrohungskrise zusammenkommen zur, ja pathetisch ist das nicht mehr das Wort zu verwenden, Rettung der Welt?
Denn ohne dieses Zusammenkommen werden wieder sehr große Teile der Welt unterschiedslos grundlegendes Leid tragen müssen.
22.11.11
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