"Ich bin mir sicher, dass der Böse einen wirklich demütigen Menschen nicht einmal zu einer ersten Regung zu etwas zu versuchen wagt, was mit Vorrangstellungen zu tun hat; scharfsinnig wie er ist, befürchtet er nämlich, geschlagen zu werden. Es ist unmöglich, dass ein demütiger Mensch, wenn der Böse ihn von dieser Seite her anficht, in bezug auf diese Tugend nicht noch viel mehr Kraft gewinnt und im höchsten Grad vorankommt, denn er wird gleichsam zwangsläufig seine Sünden hervorkramen und schauen, wie er Christus gedient hat im Vergleich zu dem, was er ihm schuldet, und zu den Großtaten, die er vollbracht hat, als er sich erniedrigte, um uns ein Beispiel der Demut zu hinterlassen. Daraus geht die Seele mit solchem Gewinn hervor, dass sich der böse am nächsten Tag nicht wieder anzurennen traut, um sich nicht den Kopf einzurennen."
Teresa von Avila, Weg der Vollkommenheit, Kapitel 18
Dienstag, 15. Oktober 2013
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