"Der Glaube benötigt in der Tat einen Bereich, in dem er bezeugt und mitgeteilt werden
kann und der dem entsprechend und angemessen ist, was mitgeteilt wird. Um einen bloß lehrmäßigen Inhalt, eine Idee weiterzugeben, würde
vielleicht ein Buch oder die Wiederholung einer
mündlichen Botschaft genügen. Aber was in der
Kirche mitgeteilt wird, was in ihrer lebendigen
Tradition weitergegeben wird, ist das neue Licht,
das aus der Begegnung mit dem lebendigen Gott
kommt; es ist ein Licht, das den Menschen in seinem Innern, im Herzen anrührt und dabei seinen
Verstand, seinen Willen und sein Gefühlsleben
mit einbezieht und ihn für lebendige Beziehungen in der Gemeinschaft mit Gott und den anderen offen macht. Um diese Fülle weiterzugeben,
gibt es ein besonderes Mittel, das den ganzen
Menschen ins Spiel bringt: Leib und Geist, Innerlichkeit und Beziehungen. Dieses Mittel sind
die Sakramente, die in der Liturgie der Kirche gefeiert werden. In ihnen wird ein inkarniertes Gedächtnis mitgeteilt, das an Räume und Zeiten des
Lebens gebunden ist und alle Sinne anspricht; in
ihnen ist der Mensch als Mitglied eines lebendigen Subjekts in ein Geflecht gemeinschaftlicher
Beziehungen miteinbezogen. Wenn es stimmt,
dass die Sakramente die Sakramente des Glaubens sind, muss man daher auch sagen, dass der
Glaube eine sakramentale Struktur hat. Die Wiederbelebung des Glaubens führt über die Wiederbelebung eines neuen sakramentalen Sinns
des Lebens des Menschen und der christlichen
Existenz. Dabei zeigt sich, wie das Sichtbare und
Materielle sich auf das Geheimnis der Ewigkeit
hin öffnen."
Lumen Fidei, Franziskus, 40
Mittwoch, 17. Juli 2013
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen