für Tomas Sedlacek
Herr, du bist inwendig und wir müssen uns nur in die Wirklichkeit zurückfallen lassen, um in den Waltbereich deines Reiches zu kommen.
Herr, auf eine seltsame Art komme ich hier zu dem Standpunkt der puren und klassischen Innerlichkeit, aber ich meine das nicht. Ich meine nicht die klassische pietistische Innerlichkeit, oder ich wußte nicht bisher, was sie bedeutete, oder ich fasste sie verkehrt auf und zwar als eine bloße psychologische Rückzugsprojektion und Versenkung. Nein, mit dem Sich Zurückfallenlassen begreife ich auch ein ontologisches, also ein wirkliches Sich Zurückfallenlassen, also etwas, das die bloße Psychologie und Einbildung/Illusion überschreitet. Ein Sich Zurückfallenlassen bedeutet auch nicht einen Rückfall oder eine Flucht aus der und von der Welt. Nein es bedeutet ein sich intensiveres auf sie Einlassen, indem man gerade in ihre wesentlichen Strukturen hinein dringt und so die Wirklichkeit wirklicher werden läßt und heraus-fordert. Zur Wirklichkeit gehört das Absolute, das Unbedingte und sie ist nicht nur das Bedingte und dessen Gemenge in welchem sich psychische Gegebenheiten und Geister bewegen.
So bist du der Wirklichkeit „innerlich“, indem du im wesentlichen Bereich ihrer Struktur bist, zu der wir „aufsteigen“ und vordringen können.
Dies sind natürlich räumliche Metaphern für etwas das das Räumliche insofern übersteigt, als es es einsteigt und d.h. als es zu dessen Bedingungsbedingungen vordringt und in sie aufsteigt und aufgeht, welche als solche eine Realität sind und sich als eine Realität eröffnen, ja als die wesentliche und wesentlichere, eigentlichere Realität, welche eben die Bedingungen der Möglichkeit und Wirklichkeit des Raumes und der Zeit sind und welche somit ein eigener und eigentlicher Walt- und Aufenthaltsbereich sind, entgegen der kantischen Beschränkung unserer Existenz- und Vernahmemöglichkeit nur für die Erscheinungsdinge und das Bedingte des Raumes und der Zeit. Nein, der Aufstieg zu und der Einstieg in die Bedingungsbereiche (als (proto)-„räumliche“ Bereiche) ist möglich und wir sind auch zu ihm berufen, wenn wir uns nicht durch Denkverbote beschränken und das Unbedingte verwehren und somit es uns stehlen lassen.
Aber wie ernährt sich dieses Unbedingte und das Leben im Einstieg in es? Es kämpft für den eigentlichen und wesentlicheren Wert seines Lebens und es erweist das Bedingte als das Bedingte nur dieses Unbedingten und Wesentlichen und Wohl-Wollenden. Indem es zum Beispiel auch kritisch das Bedingende und das Unbedingte dessen prüft und zur Prüfung herausfordert, das so sehr auf seinem pragmatischen und bedingten Recht beharrt. Dann erweist sich zwischen diesen Positionen entweder gar kein Konflikt oder er entpuppt sich als einer, welcher eigentliche Entwicklung und Gedeihung verhindert oder bedingen oder zur Erfüllung und Vollendung bringen könnte.
Was ist die Erfüllung und Befriedigung der Akkumulation? Das ist genau, was die Akkumulation und Produktion nicht weiß und beantworten kann, um sich so in ewiger Unbefriedigtheit aufrecht zu halten. Zur Ökonomie gehört aber auch Befriedigung, Rückgabe, Dank, Empfang, Anfang und Gestaltung. Und eben nicht nur Begier und Häufung. Das gute Leben besteht aber in einer bestimmten Form des Tausches und nicht in einer passablen Einrichtung dieser ökonomisch-rekreativen Tätigkeit, welche für die absolute Befriedigung und Hervorbringung zuständig ist und sie betreibt und aufbaut oder sich als Proto-produktion geben läßt.
Der Rückfall und das Zurückkommen zu dir bedeuten aber genau dieses Kommen und Einsteigen ins Wesentliche und den Aufgang der absoluten Befriedigung und der Vollendung und „Maximierung“ der Produktion. Sie sind Vollendungen und Erfüllungen der Ökonomie. Sie sind Aufgänge wahren Wertes und der wahren Wohlstandsgeneration.
Der Rückfall ist ein Fortschritt.
Und der Fortschritt ist die Vollendung.
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