Freitag, 8. April 2011

EPOPTIKÄ - Zum Sinn

Kurzes Andenken über den Sinn im Andenken an die Logotherapie und Viktor E. Frankl


Sinnerfassung bedarf wesentlich mindestens einer Gestaltsicht der Wirklichkeit, d.h. wir müssen die Wirklichkeit zumindest auch "unabhängig" von uns und objektiv-umfänglich sehen können.

Weil dies nicht möglich ist, bedürfen wir einer Konzeption, welcher dies möglich ist und zu deren Natur diese Möglichkeit und Wirklichkeit gehört.

Das ist aber die letztlich Geistige, bzw. letztlich der Gott, der das Ganze ins Werk setzt. 

Sinn bedarf also 
1. einer konkreten Sinnlichkeit (Diese kann auch das Gegenteil von dem bedeuten, was wir normal als "sinnlich" bezeichnen, z.B. im Schlaf, der Bewußtlosigkeit, dem Tod. Insofern ist diese Sinnlichkeitsabsenz auch als Sinnlichkeit zu sehen zu lernen. Erst recht jene Sinnlichkeit, welche auch diese Negativ-Sinnlichkeit überschreitet oder inzendiert. Sie ist die eigentliche Sinnlichkeit, welche die andern beiden aus sich entläßt und aus ihrer Beidseitigkeit konstituiert wird.)

Sinn bedarf 
2. einer Bedeutungsdimension, der Valenz des Sinns. Dies ist die Verstandes-, die Regular-, die Gesetzesebene dann. Sie insistiert den Sinn selber auf verschiedenen Modifikations- und Konfigurationsebenen. Die Bedeutungsdimension des Sinns gibt dem Sinn die nötige Namentlichkeit und damit Eindeutigkeit. Als Begrifflichkeit faßt sie das Sinnliche zusammen oder entläßt es aus sich (auch dann, wenn der "Name" eine Unbegreiflichkeit, ein Geheimnis be-deutet und bezeichnet.) Die Bedeutungsdimension ist aber letztlich nur be-deutsam. Sie deutet auf oder den Gegenstand (Ding, Sachverhalt, Ereignis oder Person). Sie gibt nicht den Gesamten und den Eigentlichen Gegenstand wieder oder dar. Sie ist sozusagen die Essenz, das Zeichen der Eigenständigkeit und d.h. Gegenständlichkeit des Bezeichneten. Als solche geht sie über die Substanz sogar hinaus und ist ihr ekstatisch und nicht mehr nur insistent. 

Daraus folgt
3. Erst die Ankunft, das Ankommen, das Dasein, die Präsenz der Person oder das Aufgehen der Leibhaftigkeit des Bezeichneten, sozusagen in seiner Wirklichkeit und logischen Fülle präsentiert den Aufgang und das Werden des echten und eigentlichen Sinnes. Dieser ist immer ein konkreter .... Als solcher ist er Präsentation oder Aufgang von begrifflich gebundenem Sinn, eigentlicher Sinn, Sinn, welcher aber allein schon durch seine Konkretheit nicht mehr logisch-intellektual ist oder rein rational verzeichenbar durch seine Unmittelbarkeit und Lebendigkeit, welche weniger nach reinen Rationalitätskriterien als nach denen der in die Wirklichkeit gesetzten Rationalität geschieht und damit  Über-Rational ist, lebendig ist und damit zu jener Rationalität des Herzens gehört, von der Pascal spricht, welche ihre Gründe hat, welche die Rationalität nicht kennt. 

Die Erfüllung und Verwirklichung gehört also wesentlich zur Rationalität und Bedeutungsebene des Sinnes und der Wirklichkeit als der vollgewordenen, verwirklichte, erfüllte und offenbaret, eingelöste Sinn dazu, jener Sinn, welcher die Gesamtheit ist, die wir noch nicht ganz kennen, als wir erst mal nur den Namen des Sinnes (Logos) haben und jenen Teil, der noch nicht völlig erfüllt ist oder voll geworden ist und der offenbart wird aufgrund der Leitung des (Heiligen) Geistes, der in die Erfüllung führt, aufgrund der Gleichwerdung und der Immitatio des fleischgewordenen Wortes und aufgrund der Öffnung und Aussetzung an den Befehl und die Sendung, Bestimmung durch die absolute Bedingung und Einsetzung durch den Vater Gott, oder durch das Versenken und die Kontemplation der und in das Allerheiligste Mysterium des dreifaltigen Gottes.

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