Samstag, 2. April 2011

Meditationen der Fasten- und Passionszeit

I
Wie, auf eine wunderbare Weise, in deinem Geist und im Geleit deines Gefolges, nachdem wir dieses Jahr zum ersten Mal die körperliche Möglichkeit und Eröffnung materieller Befreiung und Eröffnung im Nahrungsfasten erlebt haben,
so auch jetzt, wenn wir im Bedenken deiner Zeit, der Leidens- und Darbringungszeit unseres Herren und deines Sohnes, unseres Befreiers, wir,
auf eine unvorstellbare wundersame Weise, wie ich schon sagte, im Bedenken der Hingabe und des Verlustes des Lebens und damit der Darbringung unserer Selbst zu und in eine Eröffnung und Freisetzung und Erleichterung kommen, welche uns mit jedem Gedankenschritt und Zug eine Wundersamkeit eröffnet und entbirgt, eine unvorstellbare Herrlichkeit, welche wir mit dem Titel des Ewigen Lebens bezeichnen möchten, jenes übertödlichen Standes, jenes Lichtes, das unser Leben ist und jenes Leben ist, in welchem wir Leben und zu dem wir in dir befreit und er-wachsen werden, zu uns kommend, als zu dem, in was du uns in voller Würde geschaffen und eingesetzt und gemeint hast, in jene Unverlustigkeit,
welche in diese und durch diese Taufe des Todes geht,
welche ihr das Tor und die Taufe zum Leben ist und wird,
in jenen Tod unseres Herren,
an dem uns jetzt schon jene Auferstehung hervorwächst
und hervorbricht und aufzustrahlen beginnt,
wie dieses Hervorbrechen und Herausbrechen
der neuen gründenden Natur,
dieser Wärme und
Sonnenstrahlen,
nur daß jene unendlich ist
und unvergänglich,
ein wirklicher Rubin und Brilliant ist,
ein Herz das unvergänglich ist
und eine Quelle, die
nicht versiegt,
weil sie sich von deiner
allanwesenden Unversiegbarkeit
nährt,
in der du ihr fließt.

2. 4. 2011


II
Das Heilige Letzte Abendmahl und Pessahfest als das Mysterium der ewigen Geburt des Herren
(beim Sehen der Abendmahlszene des  Messias von Rosselini)

"Er ist der Erstgeborene der ganzen Schöpfung." Kol 1,15

"Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hingehen."

Die Einübung in Jesus Christus ("Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.") und das Bleiben in der LIEBE, als auch dem "Liebet einander, wie ich euch geliebt habe." ist der Weg der Gleichwerdung, der Vor- und Zubereitung für die Möglichkeit des Eingangs in den Himmel und die himmlische Initiation, welche in der Zwischenzeit des Geistes geschehen soll.
Der Weg ist das Befolgen der Sendung, der Predigt der Frohen Botschaft von der Versöhnung des Vaters mit dem Himmel und des Himmels mit der Erde und des Menschen mit der Erde und der Erde mit dem Himmel und des Menschen mit dem Menschen. Das ist die Frohe Botschaft und der Weg, die Wirkzeichen, seiner Erfüllung, das commercium admirabile, welches zu jener übermäßigen, göttlichen Liebe, der caritas, freisetzt und ermöglicht. (Das Wechselseitige Hinhalten und Hingeben des eigenen Lebens für das "Leben der Freunde", welches der Andere, die Anderen für mich sind, als sie ich sind, als sie Mensch sind, Mensch, welcher in und vor und aus Gott als er selbst ist.)


Es ist das Erlangen jenen FRIEDENS, wie ihn der Herr gibt, und welcher die Aufhebung und Befriedung in der Ewigkeit des ewigen, unverbrüchlichen Lebens ist, welcher die Kraft der Verwandlung des Bösen gibt.
Dies ist die Initiationstaufe der Nachfolger beim Letzten Abendmahl. Es ist die Friedenstaufe, die Taufe der Einsenkung in die Friedensruhe und Gelassenheit und Offenheit des göttlichen Vaters, welcher das göttliche ewige Wort spricht, das nicht vergeht.
Jeder, der dem Wort glaubt, sich an das Wort hält, es liebt und ihm vertraut, wird nicht untergehen können, auch wenn er untergeht, wird nicht sterben können, auch wenn er stirbt. Er wird sofort auferstehen und im Herren sein und.

"Wenn eine Frau gebären soll, ist sie traurig, weil ihre Stunde gekommen ist, aber wenn sie das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an ihre Not vor Freude, daß ein Mensch zur Welt gekommen ist."


III Todesinitiation


"Wer sagt, daß er in ihm bleibt, muß auch leben, wie er gelebt hat." 1 Joh. 2,6
Das Christentum ist in diesem Sinne eine wahre Lebens- und d.h. dann auch Todesinitiations- und Todeswagnisreligion und Initiation.

Das besagt, im Christentum, wenn es richtig und d. h. immer existenziell, lebensmäßig konsequent aufgefaßt und vorgeführt wird, geht es immer um die Weise des Lebens und d.h. um seine Verwandlung und An-verwandlung und d.h. dann Eröffnung und Bekräftigung und Vervollständigung.

Dieses geschieht wesentlich über die Annahme, das Wagnis und die Einübung des Mysteriums des Sterbens und des Todes, welches die Einübung und die Erprobung des Sterbens und Absterbens "dieses unseres Lebens" darstellt, welches für DAS Leben gehalten wird. Der Weg zu einem wirklichen und d.h. freien und vollen und eigentlichen Leben geht dann und muß dann über die Weise der Befreiung von der Fixierung und Verwechslung "dieses Lebens" für DAS Leben vollzogen und eingeübt werden, auf welchem Weg der Opferung und der Weggabe und des Lassens "dieses Lebens"  der Weg zu jenem eigentlichen und d.h. ewigen Leben betreten und begangen wird.

Nun ist alles dieses, der Prozeß der Lebensbekräftigung und der Eröffnung des wahren und eigentlichen Lebens jenseits der Erscheinungsverwechslung des Lebens, durchaus in einem geistigen und in einem psychischen Sinne und d.h. symbolisch und realsymbolisch zu verstehen. Das eigentliche Leben kann nicht nur ein physisches sein. Das Symbolische und Geistige und Psychische und d.h. Realsymbolische des Lebens muß aber auch immer ein Physisches sein. In diesem Sinne muß auch die Einübung des Todes auch eine physische sein und kann hier nicht nur ersatzeinübungshaft und vorstellungshaft sein. Sie muß, wenn dies auch hart und schwer zu verstehen und anzunehmen ist, von realer, physischer und körperlicher Natur und Gewagtheit und unter Einsätzen geschehen, bei denen immer auch das Physische das Letzteingesetzte und zum Einsatz Gebrachte ist.

Das ist das Schreckliche und das existenziell Ernsthafte, wie man früher gesagt hätte, des Christentums und seiner Einweihung, in welchem es, wie wir oben erwiesen haben, besteht und ohne welches es nicht ist und sich verflüchtigt, ja geradezu häretisch wird und d.h. von sich selbst abfällt, wenn es sich in einer Weise vollzieht und versteht, die letztlich nicht vollleiblich, sondern die vielleicht moralisch, spiritistisch oder abstraktivistisch bleibt.

Wie aber kann das geschehen?
3.4.11

IV Die Struktur der Taufe als die Sturktur des Eingangs ins Leben
Wie anders kann das aber geschehen?
Wie anders können wir den Eingang und den Ausgang des Lebens, diesen Akt der Inkursion in das Ganze des Lebens, welches die Exkursion ist in die ganze Offenbarkeit, die Hervorständigkeit des Lebens, ein Erwachsen und Geborenwerden und ein Hervorgehen, wie anders kann dieser für uns wiedersprüchliche Akt des gleichzeitigen Ein- und Ausgehens, des Ingressus und des völligen Transgressus erfaßt und dargestellt, darstellbar und d.h. vollziehbar gemacht werden als in dem Wirkzeichen, dem Vollzug und d.h. dem Sakrament der Taufe?

Die Taufe stellt und offenbart zum ersten Mal eine Bestimmung (und Grundbestimmung) des Lebens, welche seine Werdensbedingung ist: Das Leben ist ein eingängig-ausgängig Werdendes.
Weder erfüllt das Insichgehen, das Er-innern, das "Zu-Grunde-Gehen" des Lebens als eine Bewegung zum Ursprung hin und zum Anfang die ganze Bedingungsgesamtheit der vollen Erstehung und des Erwachsens des Lebens, noch wird dieses hinreichend und substanziell in einem transzendental-transgressiven und aszensualem Akt erfaßt, dem Akt eines bloßen Überstiegs, Ausstiegs und Übersteigens, welches sich in die Sublimierung seiner Verflüchtigung verzieht und dann auch als diese einzige Bewegung und Richtung aufhebt und vernichtet. Das Leben als das geschaffene und reale und daseiende und sich ereignende und verkörpernde Leben hat einzig in diesem komplexen und ganzheitlichen und die beiden Dimensionen vereinendem Akt die adäquate auch struktural-wirkmächtige Darstellung seiner Werdensbedingungen und seines Werdensvollzuges.

Erst hier bekommen die verschiedenen Aspekte und Augenblicke des Verwandlungsaufgangs und d.h. des Werdens des Lebens ihre adäquate Bedeutung.
Das Abtauchen des Lebens ist erst hier ein richtig aufgefasstes und dann auch erfolgversprechendes. Das "Abtauchen" geschieht nämlich und eigentlich in das "Leben" selbst hinein. Es ist ein wirklicher und eigentlicher Eingang in das Vorhandene des Vorhandenen. Das Abtauchen ist nicht ein Weltverlassen und eine Weltflüchtigkeit und Sublimation und Quasi-Spirituation. Das Begrabenwerden und der Tod der Taufe, der Tod, den die Taufe darstellt, der Tod in den wir begraben sind, welcher auch der Tod JESU ist, ist gerade nicht als ein Verlassen und Abdriften und Hinwegschweben der und von der Welt, er ist vielmehr und eigentlich ein Einstieg in die Welt, ein völliger Einstieg bis hin zum völligen "Begrabenwerden" und Bedecktwerden unter der und in der Welt. Ein solcher Einstieg aber und ein solches Untertauchen und völlige Eingehen in die Welt bedeutet aber letztlich und in Konsequenz einen Tod, ein Verenden, nämlich des immer lebensweltlich geschiedenen Ichs und betrachtenden, welt-nicht-anderen/anderen Geistes, in den völligen Übergang und das Verschmelzen dieses mit der und zur Welt. Dieses bedeutet in der Tat ein Ende des solchermaßen eigenständigen und lebendigen damit Ichs, welches hier dann über-geht und damit aufhört.

Weil aber das Ende von Etwas, das an sich nicht endlich und zeitlich ist, nicht möglich ist und auch wenn es in einem völligen Verlassen geschieht und einem Übergehen und Schwund des Bewußtseins (das ist die Sicherheit und die Unsterblichkeitsgewißheit nicht unserer selbst oder unserer Verdienstlichkeit. Es ist das Gewahrsein der Gegebenheit und des Gegebenwordenseins eines unvergehbaren Selbsts, welches ewig und als solches von Gott geschaffen, gerufen, eingesetzt und gewollt ist.), so geschieht doch hier in dem Augenblick des Verendens des Ichs (d.h. des Bewußtseins des Ichs, des Selbstbewußtseins), in dem Augenblick des Übergangs der Über-gang eben. Das Ich wird der Welt und an die Welt gegeben und übergeben. Als solches wird es erst weltliches Ich (und die Welt erzeigt sich in ihrem Geben als das, was sie ist. Der in sich tote und wenn auch material ereignishafte, so doch nichtige Stillstand, welcher ohne das Belebende des "Geistes" des Selbst und des Ichs nichts ist.) und kommt als dieses weltlich und d.h. dann auch umfänglicher und inniger gewordene, schwebend über dem verendeten, toten Fleisch zurück und geht in es ein als dieses größere Selbst und ich als welches es aufersteht und aus dem Untertauchen hervortaucht und bricht und jenes ist, das das Untertauchen (den Tod) überlebt und d.h. integriert hat, in sich selbst enthält und es vielfach übergreift und eben enthält als die neuen Augen, der neue Blick und die neue geweitete und modifizierte Wirklichkeit, welche es nun gemeinsam mit jenem integrierten Untertauchen und Tod verhandelt und vollzieht und einrichtet und ihr als der Gesamtheit der Gleichzeitigkeit der Bestimmtheit, der Verlassenheit (Tod), dem Akt der Wieder-Geburt, dem Hervorgang und dem Sein in dem Hervorgehendem huldigt und ihrer Ewigkeit als ein wahrer Gotteslobpreis und Gottesdienst huldigt und sie verkündigt im Frohlocken ihres wundersamen, allgegenwärtigen und die Schwellen durchquerenden Lebens, als die totale und die eigentliche Ekstase, welche, weil sie auch zugleich eine Instase ist, eine totale und eigentliche Ekstase ist und sein kann. Das Geheimnis und das Siegel der Getauften, der Wiedergeborenen, der Auferstandenen, der Unvergänglichen und Ewigen, Heiligen.

Der Eingang in das Leben als seine Gegebenheit ist das Tor zu seinem Eingang und damit auch der Ausgang und zum Ausgang des Lebens, welcher der Aufgang des Lebens wird, in welchem wir als die Getauften immer schon in der Absolutheit und Gesamtheitlichkeit stehen,
weil wir auf den Namen und den Tod Jesu, des Herren des Weltalls und des Erstgeborenen von den Toten, getauft sind, mit ihm begraben (im Lebenseingang) sind
und mit ihm in der Auferstehung (im Aufgang des vollendeten Lebens) sind.

Die Struktur und Gnade der Taufe ist als das Siegel des Werdens und Gewordenseins des wahren Lebens die Struktur seiner Aufschließung.
5.4.11

V Karfreitag als Mysterium und sein Auftrag
Zwar dürfen wir nicht mit Mechanik sagen und mit Automatik und Mechanik davon ausgehen, daß, wenn wir "wie" Jesus unser Leben z.B. Aufgeben und dann dabei an Gott glauben oder denken, wir dann genauso wie Jesus im selben Moment nach dem Durchgang des Todes, weil wir Gott also die Ewigkeit oder die Allgegenwärtigkeit vorstellig haben oder ihr vorstellig sind, ins hiesige und allwährende Leben zurückbefördert werden und uns schon hier als unvergänglich erweisen werden und können. Diese Art des Denken, bei welchem wir in einer Art Kalkül mit der einzig der unverfügbaren Allmacht Gottes zustehenden Freiverfügbarkeit und Allmächtigkeit und Allgewährlichkeit umgehen, kommt in etwa, auch wenn sie mit der Allmacht Gottes rechnet und somit gläubig ist, dem Verfahren gleich, zu welchem Jesus in der Wüste vom Teufel versucht wurde, als er von diesem zum Sturz von der Dachzinne gedrängt worde, denn der Gott hat ja gesagt, daß er seine Engel sofort schicken werde, damit ihm ja nichts geschehe. Die Art des Denkens ist natürlich grundsätzlich verkehrt. Sie verkennt die freie und kommunikative und beziehungsmäßig-vertrauliche Natur der Gott-Geschöpf-Beziehung, ein Verhältnis, das augenblicklich abzunehmen und zu schwinden und sich zu verstellen beginnt, wenn diese "Natürlichkeit" und "Selbstverständlichkeit" der bezüglichen Beziehung von Schöpfer und Geschöpf verschwindet oder verstellt wird, eine Weise, in der wir ja als "Gefallene" ja per definitionem Leben. Diese Art der Verstellung der Natürlichkeit der gott-geschöpflichen Beziehung kennzeichnet ja gerade die Natur der Gefallenheit und damit Verletztheit und Verstelltheit unserer Natur.

Wir müssen aber trotzdem Jesus nachfolgen und d.h. im Modus und in realitas nachfolgen und solche Handlungen vollziehen, wie er sie vollzogen hat, um dann auch zu solchen "Ergebnissen" und Erfahrungen zu kommen, zu welchen er gekommen ist, oder aufgefahren und glorifiziert wurde.

Zu einer dieser Handlungen gehört die letztliche Hingabe unserer selbst im Rahmen der Nachfolge und der Befolgung der Sendung und Berufung, welche wir bei der Mitarbeit an der Realisierung des Reiches Gottes auf Erden haben.

Die Vorhandenheit einer solchen Aufgabe und Bestimmung und Berufung und Sendung unserer selbst als unseres Lebens ruft uns und bestimmt uns zur Tatsache des Einsatzes unseres Lebens hier "in dieser Welt" für die Realisation der "großen und letztgültigen, vollendeten Welt", auf welchem Wege wir zu so etwas wie dem Einsatz unseres Lebens, zum Tod unserer selbst kommen und welchen wir, wenn und weil die Arbeit für  und die Berufung zu dem ewigkeitsgültigen und ewigkeitsherstellendem und ewigkeitswertigem Zweck der Handlung eine per se ewigkeitsherstellende und lebenerhaltende und d.h. vom Tod auch natürlich wiederherstellende ist, welchen wir als dann natürlich übermächtigen und in jenem siegreichen ewigen Leben hier schon hervorgehen und auferstehen und da sind in der Unverbrüchlichkeit dieses durch diese Hingabe gewachsenen und eingesetzten eigentlichen und offenkundigen und d.h. ewigen, persistenten Lebens.

In diesem Sinne ist das Pessahgeschehen ein Mysterium und als solches jenes, das von uns auf diese Wirklichkeit seines Wieder-Geschehen hin betrachtet, insistiert und meditiert werden muß, also lebensmäßig meditiert und das heißt lebensanverwandlungsmäßig meditiert werden muß.
6.4.11


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