Freitag, 11. April 2014

Eucharistische Ökonomie, commercium admirabile.

Einsatz der Protoökonomie


Abstract

Der folgende Aufsatz präsentiert den Entwurf einer sog. eucharistischen Ökonomie in seiner axiomatischen Strukturverfassung. Eucharistische Ökonomie wird als das Modell der Protoökonomie angesehen und behauptet. Die Methode der Präsentation und Extrapolation erhebt den Anspruch einer wirtschaftswissenschaftlichen Arbeit. Auch wenn dieser methodologische Schritt artifiziell ist, so ist das Theologale an der hier präsentierten Strukturalität wie in einer Epoché eingeklammert. Der Ausweis geht darauf hinaus zu beweisen, dass das „Konzept“ der eucharistischen Ökonomie, bestehend in und aus seinen vier lokalisierten und identifizierten axiomatischen Feldern und ihrer Verfügung, selbstevident ist, wenn eine möglichst exakte Beschreibung des geschehenden Vollzuges geschieht. Die Arbeit ist insofern ein Vermittlungsvorschlag und ein Verlängerungs-/Vertiefungseinsatz: Vertieft wird die Ökonomik und ökonomische Theorie auf den Vorschlag und den Ausweis einer bedingenden Protoökonomie hin, wodurch sie allererst eröffnet und vertieft wird; eröffnet und ausgeweitet wird die Sakramentalität (bzw. die Sakramentalitätsverständigung) des eucharistischen Vollzuges hin auf eine wahre und wirkliche Kommerzialität der Welt und Transzendenz, jene, die wirklich und wahrhaftig erst admirabel ist, ohne das ganz Andere der Weltökonomie und nicht das Gleiche wie die Weltökonomie zu sein.
Sie ist somit ein Akt der Begründung der Welt und der Einlösung des Offenbarungsfortschritts der Inkarnation, sowie darin der Akt der Soterie. 









Die folgende Arbeit soll ein Versuch der systematischen Entwerfung der Strukturologie einer eucharistischen Ökonomie sein. Diese soll als das Modell der Grundlagenökonomie präsentiert werden. Die Arbeit will und kann keinen Anspruch auf eine erschöpfende Darstellung aller axiomatischen Verhältnisse und kategorialen Bezüge desselben Ansatzes erheben. Sie will aber auch nicht eine bloße theoretische Modellierung oder hypothetische Vermutung sein, die erst ein Mal rein willkürlich und bloß setzend verführe. So gesehen ist die Idee und die (onto-technologische) Entität, welche hinter und in diesem Konzept enthalten ist,  nicht eine der konzeptionellen Beliebigkeit und Willkürlichkeit des Forschers oder Begriffs“erstellers“ (Philosophen?) entwachsende. Sie geht vielmehr aus einer gesamten Geschichte einerseits der jüdisch-christlichen Heilsgeschichte und -ökonomie hervor und bringt das auf den Begriff und Punkt und verlängert es auf seine Implizität, was philosophisch-metaphysisch an Welt-ökonomie und Ökonomie an sich vorgedacht und von uns dann ausgeführt und angewandt und praktiziert und zur Aktualisierung angestrebt wird. Das Konzept und die Vorstellung ist insofern ein Konzept der Mitte und der Konkordanz und Kongruenz1 (ohne die wesentliche Differenz aufzuheben oder monisieren zu wollen) dieser Polfelder. Es bleibt insofern eine Metaphysik und transzendentale und ontologisch-protopragmatische und grundethische Reflexion und Extrapolation des wesentlichen Verhältnisses der Ökonomie und des Ökonomischen als eines Grundverhältnisses der Welt, der Wirklichkeit und Selbstentfaltung und zugleich ist es eine theologisch-metaphysisch-spekulative und praktisch-theologische Arbeit und ein Vorschlag, das explizit ökonomisch und d.h. welt-ökonomisch und als Politische Ökonomie zu denken, was implizit eben im Zuge und als externe Heilsökonomie und -geschichte gedacht worden ist und geschieht. 
Es ist insofern auch ein Beitrag zur Prototheorie der Ökonomie und ökonomischen Wissenschaft und somit ein Entwurf einer Philosophie der Ökonomie selbst, ein Modell der (vollendeten) Ökonomie der Welt. 
Er soll auch gleichzeitig eine Antwort auf die aktual akuten weltpolitischen Fragen und Herausforderungen sein, welche von diesem (dem ökonomischen) Zugang her begegnen.

Zur Frage und Exposition steht die eucharistische Ökonomie des sogenannten admirabile commerciums. Dieses ist ein Terminus technicus der ökonomischen Wissenschaft und nicht einer der Glaubenswissenschaft2. Eucharistische Ökonomie ist ein Platzhalter oder eben eine (gesättigte) Grundmetapher und Symbolizität und dann das Grundparadigma einer und der Ökonomie, deren Auslegung hier zur Verhandlung steht und die in ihren wesentlichen Zügen zu unternehmen versucht wird. 

Eucharistische Ökonomie ist ein Modell und eine Gewähr vollkommener und d.h. aufgängiger Ökonomie. Diese Grundannahme teilt diese Exposition mit dem Ansatz der Equilibriumstheorie der Wirtschaft (welche das letzte Jahrhundert von der Seite der liberalistischen-marktökonomischen Wirtschaftstheorie und Politökonomie beherrscht hat). Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden ist aber sofort der, dass die Gleichgewichtstheorie eine abstrakte Setzung und die Setzung eines Abstrakten ist, welches als Axiom angenommen und von welchem im Rahmen der Entfaltung der Wirtschaftstheorie und -forschung ausgegangen wird. Die andere, die eucharistische Ökonomie, geht aber von einer ähnlichen Absolutheitsannahme und -behauptung aus, setzt diese jedoch aber nicht in eine ideell-ideologische und abstrakt-rationale Dimensionalität und belässt sie nicht in dieser, sondern läßt sie in einer Praxis und einem Vollzug und Vollzugsmodus verwurzelt und beständig sein. Dieser ist der Akt der eucharistischen Wandlung oder des Vollzuges und der Ausführung der Wiederholung und Anamnesis des admirabile commercium, des bewundernswürdigen und wunderbaren Tauschs, welcher das zentrale Verhältnis der Vermittlung der eucharistischen Ökonomie ist und hier vorgreifend benannt werden soll und welcher den Grund der Allumfänglichkeit und Grundheilbarkeit (allgemeine Wohlstandsgenerativität) der neuen Ökonomie der eucharistischen Ökonomie ausmacht und enthält. Er ist der Ort der grundsätzlichen Werterzeugung und -präsentation des Protowertes und der (unerschöpflichen) Protoqualität der Grundqualität und -werthaftigkeit der Ökonomie. Dieser ist der Grund und Garant für die Unausschöpflichkeit und Allbefriedbarkeit der neuen Ökonomie, sowie der Garant seiner allgemeinen und allumfänglichen (universalen) Verteilung und Anwendung. 


Was sind die Grundherausforderungen der aktuellen Wirtschaftstheorie (und dann auch -praxis)? Vielleicht würde dieser Zugang einen Weg darstellen, die Befriedigungsplausibilität der eucharistischen Ökonomie auszuweisen.
Ich denke, dass die Grundherausforderungen morphisch aber in den folgenden vier Verhältnissen und Problemfeldern fasslich gemacht werden können. 
Es sind dies:

1. Die Frage nach der Entwicklung, der Evolutivität des Wirtschaftsgeschehens und -prozesses. Wohin? Weshalb? und Warum? Wozu? Dies ist der Bereich der Wachstumsthematik. Wohin und weshalb und zu welchem Zweck und wie wächst die Wirtschaft und was bedeutet der Wachstum und wozu? Hier ist die Logik und Axiomatik der Maximation einbegriffen und berührt. Zuwachs, Wertwachstum, Entwicklung können wir uns in diesem Modell und Sinne letztlich nur als progressiven, linearen Zuwachs in Richtung einer unendlichen Maximation vorstellen und denken, so a. dass dieses Maximum jedoch nie erreicht wird oder werden kann, so dass  b. das Wachstum ein Fortgang ad infinitum und dann irgendwann eine tautologische und dann auch sinnlose Tätigkeit und Vollbringung und Motivation wird, die höchstens durch den Einbruch einer und die Einlösung der Erreichung der „Maximation“ erfüllt und befriedigt und erlöst werden kann. 

2. Den zweiten Themenkomplex des Fraglichen der (vorherrschenden Verständigung und Aufstellung der) Ökonomie glaube ich, in dem Verhältnis und Komplex des Wertes und des Werthaften lokalisieren zu können. Was ist der Wert? Was ist ein Wert und wie wird ein Wert wirklich ein Wert, der ein Wert ist und der es wert ist?  Was ist die Logik des Wertes und die Paradigmatik und dann Systemik, in der das, was Wert und Grundsatzwert ist, gedacht und dann auch vor allem ausgeführt, vollbracht, gelebt und angewandt wird? Im Kontext dieses Komplexes steht die Frage nach der Befriedigung und Befriedigbarkeit, aber auch mittelbar die nach der Verteilung und der Partizipation des Wertes. Der Wert, und hier vor allem der Grundsatzwert, ist das Formal-, Material- und sogar Medialobjekt der Ökonomie. Um seinetwegen ist die Ökonomie und seine Entfaltung und Ein-Fügung und Darstellung ist die Ökonomie. 

3. Zum dritten Komplex könnten Verhältnisse der Materialität der Ökonomie (Wirtschaftspolitik) gezählt werden. Hier werden dann Fragen der Innovativität, der Investition und der Wertschöpfung einen Ort haben und zur Behandlung drängen. In dem gleichen (primär weniger unmittelbar einsichtigen) Zusammenhang und Rahmen würde ich die eher politökonomische Frage der Verteilung und Einrichtung dieser Welt- und Primärökonomie sehen? Wie sieht die Einrichtung und der Vollzug, soz. der Grundritus dieser und einer solchen eingerichteten Ökonomie aus?3

4.Der vierte Komplex betrifft - als einziger eher nicht der marktökonomischen Thematisierung der Ökonomie entwachsend - das eher marxistische, oder von Marx als zentral thematisierte Problem und den Fragekomplex der sozialen und Gerechtigkeits- und sozialen Verteilungsgerechtigkeit-Ökonomie, sowie seiner öko- und bio-logischen4 Kompetenz und Adäquanz5. Was bedeutet und wie ist eine allgemeingesellschaftlich und global und interkulturell und mikrokosmisch und ganzwirklichkeitlich gerecht und wohlstandsgenerativ dargestellte und eingerichtete Ökonomie eingerichtet und präsentiert? Was ist der Grundakt und damit die Repräsentation ihrer grundgerechten und wohlstandsgewährenden und -anzeigenden Verfassung und Aufstellung? In diesem Zusammenhang wird dann auch der Fragekomplex der Bedeutung des Menschen für die Ökonomie und der Ökonomie für den Menschen seinen Ort finden im Sinne des ontologischen Verhältnisses des Menschen zur Ökonomie und v.v. 6 . Ist die Ökonomie nicht sekundär oder tertiär eine Waren- oder Dynamisökonomie (zu der auch die Ökonomien der Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, des Wohlstands/der Unterversorgung gehören)? Ist sie nicht als menschlich vermittelte auch wesenhaft eine Humanökonomie, eine deren Akt letztlich ein humaner oder personaler zu sein hat?


Worin aber besteht die „eucharistische Ökonomie“? Was ist das Grundfeld ihrer Struktur?

Dieses könnte in folgende drei, vier Felder und Komponenten aufgeteilt werden, wobei die einzelnen Komponenten als solche unterscheidbar und von einer eigenen Wesenhaftigkeit sind, jedoch nur in dem gesamten der Ver-fügung der Felder ihren Sinn und ihre Vollaufgängigkeit und Evidenz erhalten.

1. Die Darbringung.
2. Die Annahme und die Heiligsprechung (Klärung) (Transubstantiation)
3. Der Wiederempfang des Unendlichen
4. Die Verwirklichung der Unendlichkeitsökonomie. 

Eucharistische Ökonomie entspringt ja der expliziten Formalisierung und Explifizierung des eucharistischen Vollzuges als des sakramentalen Vollzuges der christlichen Kirchen und damit der Wesens- und Konstitutionspraxis des Christentums7.

Seine wesentliche Gültigkeit ist aber dadurch garantiert, dass sie nicht rein immanentistisch, systemisch-struktural aufgängig und beglaubigbar ist. Ihr ist gerade eine Transzendenzkomponente wesentlich. Diese beruht einerseits in der transzendentalen Personalität der Akteure des Systems, welche noch innerweltlich als Humanität des Systems gedacht werden kann. Ihr voller Sinn und die volle Gültigkeit der eucharistischen Ökonomie und des eucharistischen Vollzuges ist aber gerade dadurch spezifisch gegeben, dass explizit davon ausgegangen wird, dass der Akteur des Wandlungsvollzuges Christus ist, der auch stellvertreten sein mag, welcher Garant dafür ist, dass die Ewigkeitsverwandlung der Darbringung des Kontingenten vollzughaft wird und damit in das System deszendiert und eingeht, um so das System mit jener und auf jene Unendlichkeit hin zu eröffnen, welche die 1. unendliche Bereicherung der eucharistischen Ökonomie und 2. die Konkretisierung und konkrete Gegenwart und Mitteilbarkeit dieser Unendlichkeit bedeutet, welche dafür sorgt, dass das System nun ein unendlich verwandeltes und eröffnetes und trotzdem unendliches und konkretes ist und ein solches, das diese Unendlichkeit und Ewigkeit im Umlauf seiner innersystemischen Kontingenz hat, welche dieses System damit auf ein Werden vollendeter kontingenter (oder eben konkreter) Ewigkeit und Vollendbarkeit hin instituiert. Die Wirksamkeit des Modells ist als abhängig von jener absoluten Mitteilung und Offenbarung, Gabe und Selbstgabe des Begründers des eucharistischen Aktes, seiner Jeweiligkeit als eines initialen und präsidentialen Akteurs des eucharistischen Grundaktes zu sehen. 
Für die Verhandlung des Konzeptes der eucharistischen Ökonomie, für seine Möglichkeitsform ist der Wirklichkeitsstatus dieser conditio sine qua non aber unerheblich. Höchstens führt er dann in Folge zur rein theologalen und theologischen und metaphysischen8 Frage nach der Tatsächlichkeit und Konsistenz des Vorausgesetzten. 

Aus diesem Grund werde ich die umrisshafte Extrapolation der Feldkomponenten der eucharistischen Ökonomie in der Reihenfolge ihrer Ausführung umstellen und explikativ mit dem zentralen und konstitutivsten (und dann auch fraglichsten) beginnen.

1. Die Annahme und die Heiligsprechung (Transsubstantiation) 

Die eucharistische Ökonomie beruht auf der Tatsache der Substanzverwandlung des Vorhandenen (der Güter und Eigenschaften). Diese eröffnet die Verwandlung und die Gabe des vollendeten Wertes/Gutes, welches die Befriedigung der Ökonomie erlaubt und die Terminierung der Befriedigungsbemühungen und -unternehmungen. Präziser gesagt, beruht die eucharistische Ökonomie in der damit einhergehenden Eröffnung einer neuen Dimensionalität der Verwirklichungs- und Einlösungsökonomie. Sie eröffnet und richtet die Ökonomie nun nicht als den vielfältigsten Komplex der Suche nach der und der Bemühung um die Erlangung der maximalen Befriedigung und Kapitalisation ein. Sie ist die Ökonomie des Umgangs mit dem Perfektions- und Optimumswert und die Communio-, also Partizipations- und Tauschökonomie seiner. 
In ihrer konkreten, phänomenalen Ausführung geschieht die Verwandlung im eucharistischen Akt der Aussprache der Einsetzungsworte über den dar- und beigebrachten Gaben, im Rahmen der gemeinsamen, gottesdienstlichen Versammlung bei welcher Gelegenheit jenes Einsetzungs- und Abendmahlsgeschehen vor der Opferung Jesu erinnert wird, bei welcher er über die Gaben von Brot und Wein ausrief: „Dies ist mein Leib..“ und „Dies ist mein Blut..“. Für die Teilnehmenden dieses anamnetisch9-vollzugshaften Aktes werden die ehemals zwar für den Gott (das Absolute, Unbedingte, die Göttlichkeit) dargebrachten, aber dennoch kontingenten und damit (im gegenwärtigen Zustand) makelhaften Gaben in jenes verwandelt, was der Leib und das Blut, also die leibhaftige und lebendige Gegenwart jenes ist, den sie durch seine Selbstgabe und freie Mächtigkeit für den leibhaftig gewordenen und sich präsentierenden Gott halten, so dass durch diesen Akt anamnetischer Einsetzung augenblicklich das Absolute und Unbedingte und der Gott (als sein Leib und Blut), als das höchste und eigentlichste Gut und als der ultimative Wert und zwar ganz konkret und leibhaftig (als „Brot und Wein“ bzw. als die symbolisch verwandelten Weltdinge und -gaben) gegenwärtig und d.h. in dem System der Güte (Güter) enthalten und eingegangen ist und zwar auf eine den immer noch material und substanziell weltlich und kontingent bleibenden umversammelten Teilnehmern kommunikable und konsumable und medialisierte Weise, als Brot und als Wein „seines Leibes, der sich gibt“.
Dieser Aspekt und diese Komponente des Gesamtfeldes der eucharistischen und Vollkommenheits- und Primärökonomie soll hier nur instrumental und im konzeptionellen Rahmen die Genese des absoluten und des absolut präsenten und konkreten, materialen Wertes und Gutes in dem System der Ökonomie präsentabel machen und phänomenologisch aufweisen. Für diese ist struktural unwesentlich, dass er an Bedingungen (eben offenbarungstheologischer Art10) geknüpft ist, die vielleicht nicht jeder und auch nicht automatisch vollziehen wird und vollziehen kann. Dies ist sozusagen im Rahmen einer phänomenologischen Epoché, welche von dem Seinsgehalt des Untersuchten erstmals absieht und abstrahiert unwesentlich. Das Eigentliche und Wesentliche ist, dass gezeigt wird und wurde, auf welche Weise und dass ein unbedingt Werthaftes in das System der Kontingenz hineinkommt und hineinkommen kann und somit erweismäßig, faktisch hineinkommt 11 und zwar auf eine und in einer radikal konkreten und leibhaftigen und physikalischen, ja kontingenten Weise.

Was aber ist der Träger oder die „Substanz“ (die sinnlich-faktizistische, materiale Füllung) dieser gewandelten und offenbarten und unbedingten Substanz (Präsentation und Gabe) des unbedingte Wertes?12

Der eucharistische Vollzug und die eucharistische Ökonomie bestehen also darin einen unbedingten Wert in den Kreislauf der Ökonomie einzuführen, um so den unbedingten Wert präsentabel und partizipabel zu machen, welcher der gesamten Ökonomie somit eine Unbedingtheitskomponente und -valenz gibt, welche sie damit zur Vollkommenheits- und Erfüllungsökonomie macht trotz aller und mit aller und über und in aller Parzialläufigkeit der vielfältigsten ökonomischen Sammlungs- und Produktionsprozesse und -vollzüge. 

Ein zweites Proprium der Unbedingtheitspräsentation der eucharistischen Ökonomie ist, dass der unbedingte Wert als etwas Kommunizierbares und Vernehmbares präsentiert wird und somit vermittelbar und ver-nehmbar ist, um teil des Kreislaufs zu werden, bzw. um den Kontingenz- und Strebenskreislauf zu seiner Unbedingtheit zu heben oder in die, jedoch eingelöste, verwirklichte Unbedingtheitspotenz seiner selbst zu versetzen. 

Das Proprium des eucharistischen Vollzuges ist die reine und unbedingte Gabe. Diese hat das unbedingt Befriedigende trotz und gerade in ihrer Je-Bestimmtheit und Begrenztheit.
Diese unbedingte Gabe bzw. das Vermögen ihrer Gebung und dessen Re-präsentation eröffnen die Welt und die Dimensionalität jener Unbedingtheit, welche das Absolutbefriedigende und Allheilende präsentiert und ver-nehmbar macht, um so in den Zustand jener unbedingten Geklärtheit, Befreitheit und selbstgegebenen Gegebenheit zu versetzen, welche das Sein in jener vollkommenen Ökonomie und Absolutenwert Partizipation ist.13

Konkretchristlich ist dieser Akt der Wertwandlung und „Absolutenwert-herstellung“ konstituiert und entfaltet in dem multiplen-komplexbezug und -verhältnis des Aktes der Wiederholung dieses Aktes der Selbsthingabe, bei welcher des Aktes jener „realhistorischen Selbsthingabe“ erinnert wird, in welcher jener Akt mit dem heutigen Akt gleichgesetzt wird, indem gesagt und wiederholt wird, dass diese Gabe eine Selbst- und Ganzgabe (des eigenen Leibes und Lebensblutes, des Selbst) ist und indem dieser ganze Akt in den Akt der Gemeinde (Umversammelte samt dem Vorsteher und Vollzieher des Aktes) geschieht, in welchem Akt jene (von der Gemeinde und dem Vorsteher) dargebrachten Gaben mit den sich Darbringenden, vermittelt über jene anamnesis und Wortwiederholung und Heiliggeistherbeirufung, jenen wunderbaren Tausch ermöglichen und vollziehen und zugleich konkret instituieren, um so ein Fundamentalakt und Vollzug der eucharistischen Ökonomie und Präsentation zu sein. 

In diesem Sinn verlangt der Grundakt der eucharistischen Ökonomie einer „Glaubenskomponente“. Es ist für ihn ein Sicheinlassen auf dieses mögliche Selbstgebungsgeschehen und/oder seine mgl. historische Ver- und Annahme wesentlich, weil er sich gerade in der Wiederholung und Er-Innerung dieses möglichen Geschehens vollzieht und gerade der Konkretvollzug dieses Aktes/Glaubens ist.14

Ist also im Geld der Virtual- und Potenzialsinn des Wertes zum Wert erhoben und aufgestellt (Das Geld als solches stellt keinen Wert dar. Erst das, was mit dem Geld gemacht, geleistet werden kann, wird als Wert realisiert. Und das nicht nur umgangssprachlich.) und in der reinen Materialität des Besitzes und seiner Anhäufung seine Potenzialität von der anderen Seite her und somit nur eine Materie des Wertes präsent (Ein Haufen an Besitz bedeutet erst in seiner Handhabung und Anwendung und stellt erst dann einen Wert dar. Das weiß man, wenn man Gold nicht essen oder als Goldbehängter äußerst armselig erscheinen kann..) so wird erst in dieser Selbstgabe des Unbedingten der Unbedingte und d.h. auch der unbedingte Wert und damit der Wert an sich gegeben und präsent. Er weist sich durch die Eröffnung und Beglaubigung und Teil-gabe des absoluten und unbedingten und vollendeten, optimalen Lebens aus, welche Teilnahme und Teilgabe der Maßstab des Wertes ist, um dessen willen aller Wert ist. Er kann nur als eine personale Gabe und Mitteilung für uns geschehen und kann nicht auf der Ebene bloßer Dinglichkeit oder eben bloßer Energizität und Potenzialität verbleiben. Er muss konkrete Mithabe und Teilnahme des absoluten und d.h. vollendeten und aufgängigen Lebens sein, welches ja gerade in der Communio Christi und d.h. des christlichen Leibes und Blutes geschieht und beglaubigt wird.


2. Die Versammlung/Darbringung

Zur eucharistischen Ökonomie gehört initial wesentlich:

die Versammlung, welche anfangs als die erste Komponente des Gesamtwesens der eucharistischen Ökonomie identifiziert und bezeichnet wurde und die prozessual von der systemischen Erscheinungsordnung her auch die anfängliche ist.

Was ist damit gemeint und bezeichnet/beschrieben?

Die Versammlung oder die Darbringung bezeichnet den Vorgang, welcher noch material vollkommen als der „weltliche“ bezeichnet werden kann. In und mit ihm ist beschrieben der Vorgang der Bewußtwerdung und eben der Versammlung und Darbringung der Summe der hervorgebrachten Weltgüter und -eigenschaften. Dieser Akt ist der primäre und der grundlegende Akt der Versammlung und damit der Bewußtwerdung und Identifizierung und Verortung der Weltproduktion schlechthin. In ihm werden die Ergebnisse der Produktion als solche, die Früchte (der Natur und Technik, ehemals symbolisch in dem Brot und dem Wein zusammengefasst) als solche hervorgehoben und zur Präsentation gebracht. Zur Präsentation bringen kann aber letztlich immer und wahrhaft nur Vor-etwas-zur-Präsentation-Bringen bedeuten, das zwar ähnlicher Art wie das Präsentierte ist, so dass es überhaupt kommunikabel und vernehmbar ist, das aber auch zugleich nicht das Präsentierte selbst ist und sogar unendlich verschieden ist15, oder das wovor präsentiert wird nicht das Präsentat und Exponat selbst ist. Im wahrsten und letzten Sinne kann das aber nur, wenn es um die Präsentation der gesamten Schöpfungsreproduktion geht, nur der ebenso personale wie unbedingte Grund der Schöpfung selbst sein (weil die Präsentation durch die präsentierenden geistigen und bewußten Geschöpfe der Menschen von statten geht) und dieser hat klassisch den Titel Gott, der Schöpfer. Die Darbringung findet also im besten und eigentlichsten Sinne nicht als „reine Präsentation“ soz. als Präsentation auf der Bühne statt, in welcher Metapher die Frage erwächst, wer denn die unbedingte Wahrnehmung des Bühnenpräsentierten ver-nimmt(!)16. Die Präsentation kann aber auch nicht im Bild der Selbstpräsentation im Sinne eines reinen Solipsismus geschehen und gedacht werden. Sie ist in diesem Sinne entweder keine eigentliche Präsentation, denn dem Selben kann nichts präsentiert werden, was es eh schon ist. Das ist es nämlich schon. Oder es macht keinen Sinn von Präsentation zu reden, wenn es sich um einen reinen Autismus handelt. 
Die Präsentation muss also so gedacht werden und nur so erfüllt sie sich letztlich und macht sie Sinn, wenn sie a. ins Offene geht und b. eine Selbstpräsentation bleibt, in welcher das Offene aber entgegnend und vernehmend ist und sein muss (und d.h. besetzt mit einer vernehmenden Entität der Entgegnung) und zugleich das Selbst ein anderes ist, das aber „unser“ Selbst gegeben und frei entlassen haben muss, so dass es sich in Freiheit an es und d.h. an diesen Akt der Versammlung und Darbringung und versammelnden Communio und Darbringung begeben kann, um von dorther dann empfangen zu werden und zu kommunizieren und zwar nun absolut vertikal (ontologisch und personal) und horizontal (was die Totalkommunikation des Systems und den geordneten Austausch der Systemkomponenten und -mitglieder anbelangt). 
Die Darbringung ist also eine bewußtmachende und -werdende und die Weltproduktion (umfänglich und hervorbringend aktiv) abschließende, rekapitulierende und sie vor17 und in das Göttliche und Gott darbringende Versammlung und Darbringung, bei welcher sie allererst sie selbst wird und empfangen, angenommen, gegeben und so vorhanden sein kann.18

Die Darbringung beinhaltet somit: 

a. den Abschluß des (Welt-)Produktionsprozesses. Dieser vollendet sich nämlich nicht in einer weiteren instrumentalen Variation des technischen Vollzuges, sondern in dem Akt der Ermöglichung und der Befähigung zur reinen Freigabe und Präsentation. Die reine Präsentation im gerade beschriebenen Sinne ist der Akt der Vollendung der Produktion, der eigentliche Akt seiner Werdung. In diesem Sinne sein eigentlicher Schöpfungsmoment.19

b. den Akt seiner Zusammentragung und Versammlung und d.h. globalen und synthetischen Darbringung und Präsentation. Nur als die gemeinsame Darbringung ist das Produkt der Produktion das gemeinsam und das vollständig Produzierte und Präsentierte. Nur als solches kann es vor jenes gebracht und gelegt werden, das immer schon über alles Produzierte und Produzierbare hinausgeht und das oder der aller Produktion und jeglichem Produzierten seine Möglichkeit und Wirklichkeit gibt, indem er DER Hervorgegangene, -getretene, der Offenbarte und Selbstoffenbarte ist, um es zu diesem freien, Produzierbaren und Darbringenden und frei Erzeigendem zu machen. Der Akt dieser Absolutenpräsentation ermöglicht allererst die Überwindung und die Vereinigung der Partikularproduktionen, ohne über eine nivellierende Vereinheitlichung für eine Zerstörung der individuellen Variation der Produktion zu sorgen. Es konstituiert sich vielmehr in seinem Besonderen über die Vielfalt der besonderen Darbringung, welche einzig über einen solchen Akt der Selbstdarbringung als besondere Gesamtheit möglich werden und Besonderheit auch in der Gesamtheit erhalten, um ein wirkliches und konkretes und besonderes Allgemeines zu schaffen, welches das Wirkliche der Welt und ihrer Re-produktion ist. 
c. Die Darbringung und Präsentation (der Produktion und von allem) ist somit Darbringung vor und in (und durch!) Gott, welcher der unendliche Ge-Heimnis-Grund von allem ist und welcher der wahre Grund der Möglichkeit und Wirklichkeit der Vollendung und der wahren Produktion ist. 

Weniger prinzipiell-fundamentalsystemisch und metaphysisch formuliert und mehr im Kontext einer ökonomischen Waren-, Produktions- und Selbstverwirklichtungsterminologie gesprochen heißt das:

Diese Ebene und Dimension der eucharistischen Ökonomie ist jene Phase der Grundlagenökonomie, welche die eigentliche Resonanz und dann auch Herausforderung an das gegenwärtige Verständnis der Ökonomie darstellt: 

Wozu und zu welchem Zweck ist die Produktion der Ökonomie und was gibt der Produktivkraft den eigentlichen Quell seiner Möglichkeit? Was läßt es es zur Vollendung bzw. zur Selbstwerdung kommen?

Aus dem bisher eröffneten der Verfassungsstruktur der Darbringung kann für die (gegenwärtig herrschende Vorstellung und dann auch Umsetzungsbemühung der) Ökonomie einerseits befreiend und andererseits frustrierend gesagt werden:

Der Zweck der Wertproduktion liegt in der reinen Darbringung, Präsentation, Gabe (in welchen sie allererst wird) und zwar in der Weise, dass die eigentliche Selbsttätigkeit als von diesem Unbedingten gegeben erkannt und erfahren wird. Das Ergebnis und der Sinn und Zweck der ökonomischen Tätigkeit ist somit die Rück-gabe und Rückantwort der Gabe der Mittel und der geschenkten Selbsttätigkeit als je eigene und besondere und schlüssige (synthetische) in den und an den absoluten und unbedingten Geheimnisgrund und -vortritt der absoluten Gabe, welche sich aber im Akt dieser Selbstdarbringungs- und Ant-wort-struktur, wie wir im anfänglich ausgeführten Strukturelement der eucharistischen Ökonomie gesehen haben, dann auch selbst in diesen Gaben- und Rückgabenakt und Vollzug gibt und einschreitet als sie selbst, um aus jenen Gaben und gegebenen und entgegengebrachten Gaben jenes zu machen, das der Geber der Gaben selbst und die Teilnahme an dieser Selbstgabe des Gebers der Gabe und seiner selbst als des Gebers wird. 

Dieses Letzte wird jetzt als der dritte Komplex der eucharistischen Ökonomie zu kennzeichnen sein. 


3. Der Empfang des Unendlichen

Unter dem Element der Selbstannahme und Transsubstantiation wurde beschrieben und aufgezeigt, wie in der absoluten Selbstgabe und in dem Institutionsakt Jesu Christi, welcher als der Einrichter der eucharistischen Ökonomie und damit als der Vollender und Einlöser des Ökonomischen zu gelten hat, eine Wandlung des bloß Faktischen (auf Naturalem beruhendes artifiziell-technisch Geschaffenes) zum faktischen Datum der absoluten Gabe und Nahme geschieht, in welcher so das Absolute als sein Leib gegenwärtig wird und so durch die volle und absolut freie Selbsthingabe als leibhaftige Evidenz präsent wird.20 Diese Gabe der absoluten Gegenwart bzw. das Absolute in seiner gegenwärtigen Gabe hebt die Ökonomie auf eine neue Ebene und versetzt sie in eine neue Eröffnetheit und zwar in eine solche, in welcher das Absolute als solches in einer bestimmten und konkreten Weise gegenwärtig und präsent ist, um von hier aus alles in eine Ökonomie der Vollendetheit zu ziehen, zu heben und hineinzusetzen. 
Dieses tut es aber, indem es sich als solches den umversammelten Teilnehmenden als es selbst gibt, um sie in einem solchen Geben und Sichgeben in eine Bewegung der Selbstverwandlung und Einverleibung zu ziehen, in welcher sie zu jenem werden, das sie in sich aufgenommen und empfangen haben: die Gabe der Unbedingtheit, die unbedingte Gabe und somit das Unbedingte als Konkretes. 
Hinzu kommt, dass sich das unbedingte Gegebene der unbedingten Gabe ja nicht als etwas Umvernehmbares und Unvermitteltes, sondern eben in der Form des ehemals Dargebrachten gibt. Dieses wurde zuvor durch den Akt der absoluten Selbsthingabe als jenes und zu jenem sich unbedingt Gebenden gewandelt, so sich als die Evidenz der unbedingten Gabe erweisend, als die Erscheinung und Inkarnation eben dieser Unbedingtheit und Gabe und d.h. als dessen Leib, welcher sich mitteilt. 
Die eucharistische Ökonomie verwandelt und anverwandelt in jene Ordnung der absoluten und eben eu-charischen (wohl-gemuten, wie ich es hier übersetzen möchte) Gegebenheit und Selbstgabe. In jener geht es um die Teilhabe und um die Verteilung und Einrichtung eben dieser Gesamtheit der Selbsthingabe und vollen Gegebenheit. Sie kann als die Verwirklichung und die Wirklichkeit der Unendlichkeitsökonomie bezeichnet werden, insofern als hier das je gegebene in seiner Weise als absolute Präsenz und Gabe gegeben und verteilt und verwaltet und somit als die Überflussoikonomie verwaltet wird. Diese ist damit die Ökonomie der totalen Gerechtigkeit und der totalen Fülle und Befriedigtheit, welche sich gerade über den Akt der totalen Selbstgabe ergibt, die initial aber allein durch den Geber der ganzen Gaben gegeben werden und eröffnet werden kann und auch, so die christliche Beglaubigung, eröffnet worden ist und als solche sich zur Teilnahme und Übernahme anbietet, um die Vollendung und die Eröffnung der Ökonomie zu terminieren.21


4. Die Verwirklichung der Unendlichkeitsökonomie. 

Was ist aber und was wäre die Verwirklichung der Unendlichkeitsökonomie?

Unendlichkeitsökonomie und ihre Verwirklichung bedeutet: die Einrichtung und d.h. vor allem den strukturiert-gefügten Vollzug (Operation) dieser eucharistischen Ökonomie samt ihrer a. Ökonomie der Teilnahme- und Teilgabe, der Mitteilung und der Zirkularität der „Unendlichkeitsteilnahme“ selbst als allgemeine und konkrete „eucharistische Partizipation“22, b. Sie bedeutet den Vollzug (opus magnus) der Präsentation jener transsubstantialen Wandlung als des öffentlichen Fundamental- und Einsetzungsaktes (leiturgia (öffentlicher Dienst) der ekklesia (Versammlung)) als des Aktes der Re-präsentation jener Evidenzerweisung der absoluten Gabe und Evidenz der Gegebenheit c. in dem Akt der globalen und umfassenden und allgemeinen und umfassenden Versammlung und Darbringung des Selbsterwirkten und des Selbst (als des Dar- und Herstellenden) und d. in dem gesamten Bezug dessen, was wir heute die Ökonomie der Welt und des Marktes und der Produktion und Selbstverwirklichung und Wohlstandsgeneration nennen, welche sich darin erfüllt und vollendet, dass sie zu jenem Akt ihrer Selbstrepräsentation kommt und somit zur Eröffnung ihrer eigenen Präsentation (Eu-charistie). 
Hier manifestiert sich dann die Maximation der prozessualen und materialen Wertherstellung als Maximation und damit Optimation der Selbstgabe und Evidenzerweisung der fleischlichen Gegebenheit des Fleisches der Welt, in welchem der Wert als jener Wert offenbar und offenbart ist, welcher der Gründer und Vollzieher dieses Aktes der absoluten Selbsthingabe und Präsentation ist (als die Person(!) Jesu Christi, welcher sich in seinem Leib bis auf heute re-präsentativ gibt und eben re-präsentiert und als DER Wert und Quellwert auch der Ökonomie ist), um in sich jene Materialisation und Materialität der Ökonomie auszuweisen, welche in der totalen Entlassung und Sammlung dieser Selbstgabe in ihrer ganzen materialen und aktualen Vielfalt und Unendlichkeit liegt, deren konkrete Repräsentation die öko- und biologische, soziale Lebensgerechtigkeits- und Wohlfahrtseinrichtung ist, welche die Adäquanz dieser Personalen Urwert und Jesuswertnatur ist, jene politische Ökonomie des Leibes und des Selbst Jesu Christi, als die Einlösung und zunehmende Einverwandlung der Unendlichlichkeitsökonomie der Welt und des Lebens. 

Der Grundakt der Vollendung und Einlösung und Eröffnung der Vollendetheits- und Unendlichkeitsökonomie und der konkreten Wohlstandseinrichtung hängt somit seltsamerweise von dem Akt der Anerkennung und de Annahme des Faktes der Selbstgegebenheit Jesu und seines Handelns ab. Das Christentum besteht also wesentlich darin, dass seine Frohe Botschaft in der Tatsache der Verkündigung der Eröffnung dieser Unendlichkeitsökonomie und dem Vollzug ihrer konkreten Darbringung im Vollzug des eucharistischen Aktes passiert und geschieht. 

Das Christentum ist somit eine wesentlich Politische Ökonomie und als vollzogenes ökonomischer Vollzug.23 Das mag nur für denjenigen fremdartig klingen, der es versäumt die Rede von der Heilsgeschichte und -ökonomie explizit zu denken und auszulegen, jenes Geschenk, das uns der absolute Grund geschenkt hat und in das er uns hineingezogen hat als in den Akt seiner immanenten drei-einigen Vollendetheit, Vollzüglichkeit (Operationaliät) und Ge-Heim-heit. 

Die Welt (mundus) wird aber allererst offensichtlich und selbst-verständlich, wenn sie sich als Vollzug dieses Aktes der ökonomischen Vollendetheit und der Wandlung in diese Vollendungsheilung ergreift, um somit von dort zu jenem zu gelangen, das sie sich immer erwünscht, und das die ihr dargegebene Erfüllung ihrer Begehren ist.

Ökonomie ist Aufgängigkeit und Werden des Hauses als Werden der Welt als konkreter HandlungsVollzug der Einheit und Gemeinsamkeit von Grund und Erwirktem im Sein ihrer aufgängigen Gesamtheit: OIKO NOMIA. 24


1  Von Philosophie und Glauben und Glaubensgeschichte, von Welt-Systemtheorie und konkreter christlich-jüdischer Offenbarung, von Natur und Übernatürlichem, von Welt und Weltengrund/-erfüllung. Es müsste hier, um korrekt zu verfahren, was an dieser Stelle nicht zu leisten ist, vom hochscholastischen Analogiedenken ausgegangen werden und dieses für die Neuzeit adäquat re-präsentiert werden. Hinter ihm verbirgt sich das Bild der Möglichkeit einer wirklichen Synthese und synthetisch-holomorphen Weltsicht, welche jegliche Reduzierung vermeidet und so eine Erstellung der Welt-/Weltungs- und (Selbst)Mitteilungs-und Wirklichkeitsdarstellung ermöglicht. Siehe Erich Przywara, Analogia Entis, Freiburg 1996

2 Also im Rahmen dieses Exposés.

3  In der gegenwärtigen („marktmäßig“(?) geprägten) Ökonomie könnte dieser oder könnten diese in dem Akt des notenbankmäßigen Gelddruckes, der letztlich individualen Produktion und konsumalen Verwertung und in der staatlichen Politischen Ökonomie der Rahmensteuerung der Ökonomie identifiziert werden. Planwirtschaftlich würde eine Komponente der zentralen holistischen Steuerung und Verfügung hinzukommen, mit dem Ziel der unmittelbareren Wert (i.e. Wohlstands)verwirklichung (als z.B. (relativer) Reichtum für alle)..

4  bio-logisch hier im Sinne der lebensethischen Kompetenz und nicht der bloß phyto- und animallogischen Kompetenz. 

5  Es ist der breiteren Öffentlichkeit weniger bekannt, dass diese Natur und Komponente der Reflexion des Phänomens des Ökonomischen auch der Katholischen Soziallehre inhärent und wesentlich ist. Vorwerfbar bleibt, dass diese nicht wirklich und letztlich eine Deckung von „Weltökonomie“ und „Heilsökonomie“, zumindest nicht explizit, thematisiert, obwohl diese die eigentliche prozessbestimmende Finalursache wie Wirkursache wäre, welche gerade unter Bedingungen der Nicht-Verdrängung des Theologalen jeglicher „Gesundheit und Ausgewogenheit und Natürlichkeit und Gottgemäßheit des Geschehens“ ihre Legitimation, Erklärbarkeit und Handlungsableitung verleiht. 

6  Dieses wird nicht nach dem Modell der materialen Ansammlung verstanden, sondern nach einem Modell der Darbringung und Renovation und des unendlich bereicherten Wiederempfangs und von daher von der Initialisierung und Anwendung dieses inversen grunderneuerten Kapitalverhältnisses und seiner impliziten Akkumulation..

7  Dieses wird hier als dasjenige formuliert, das diesen Vollzug in seiner jesuitischen Einsetzung und Beauftragung vollzieht und als Partizipation an der geschichtlichen Entität ihres Vollzuges teilnimmt. 

8  eigentlich der theo-philosophischen Frage. Das Wesen der Eröffnung und der Eigenwirklichkeit einer Theo-Philosophie kann an dieser Stelle nicht weiter verfolgt werden. Es kann an dieser Stelle ebenfalls nur ein Hinweis auf die z.B. thomistische Gesamtkonzeption von Theologie und Philosophie in ihrem analogalen Verhältnis gemacht werden, von welchem her ein Zugang zu diesem Neuartigkeit möglich würde und wird. 

9  D. h. in der Macht jenes Geistes, der Vergegenwärtigung jenes Geschehens als Aktes: Er sagt oder sagte und damit sagt er und ist es. 

10  oder fundamentalphänomenologischer Art als die absolute Selbstgabe und der Vollzug und Ausweis der absoluten Selbstgabe, in welcher und durch deren Vergegenwärtigung, die Dinge wirklich das werden, zu dem sie gesprochen werden: Zum Leib und Blut des Unbedingten, der einzig eine solche unbedingte Gebung geben und hervorbringen kann als die Gabe des Primär-, des göttlichen Fleisches. Michel Henry, Inkarnation Eine Philosophie des Fleisches, Verlag Karl Alber, 2002

11  An dieser Stelle greift soz. der umgekehrte ontologische Gottesbeweis, und d. h. seine kontingentale Spiegelung: Das worunter nichts Kleineres gedacht werden kann, ist der Fakt der Selbstgabe des Leibes Gottes (jenes, über den nichts größeres gedacht werden kann). Dieser könnte der unbedingte faktizistische Evidenzerweis genannt werden. Das unbedingte Dies als dies wird (in seiner unbedingten Hinweisung) zu jenem, das es ist und nur sein kann: Gabe und d.h. auch immer volle Selbstgabe Gottes (wenn der Gott jener ist, welcher in die Wirklichkeit setzt und als solcher bezeichnet und charakterisiert wird: als der In die Wirklichkeit-Setzende, der Schöpfer, der unbedingte Geber). Dann ist der Erweis der Faktizität in ihrer gegebenen Gabe der Gegebenheit jenes was die Gottes(Selbst)gabe ist. Dies ist gerade kein Pantheismus, welcher verkürzend diese unbedingte Faktifizierung als Selbstgabe des Gottes ausläßt, glättet und so das ganze Gegebene zum Gott macht, was es nicht ist, was es aber wird, wenn es absolut gegeben ist, weil es als solches nur eins vom absoluten Gott gegeben, oder seine Selbstpräsentation (Dies ist mein Leib) sein kann. 

12  Die Unbedingtheit und Optimalität des eucharistisch gewandelten Wertes leitet sich ab, bzw. beglaubigt sich, geht auf innerhalb oder im Zusammenhang des Lebens. Die Lebenslogik und -befriedigungslogik offenbart und weist aus den absoluten und unbedingten Wert des eucharistisch gewandelten und präsentierten Wertes. Er und seine Vernähme eröffnen dem Leben die Möglichkeit der absoluten Befriedigung und Einrichtung (Ewiges Leben). 

13  Die Wandlungsstruktur der eucharistischen Ökonomie und ihre geschichtliche Beglaubigung lösen somit und enthalten die eigentliche Lösung der Wert- und der Absolutenwert-Vergegenwärtigungsfrage. Das Leben befriedigt und erfüllt sich in seiner Selbstbefriedigung und -gabe. Alle Unternehmungs- und Produktions- und Verwaltungstätigkeit kommen in dieser Wert-Selbstgabe zusammen und zur Erfüllung, zur Versammlung und zum Aufgang. Hier erlangt jegliches Wertstreben seine Entelechie und zwar auf eine der aktuellen kontigenen Gegebenheitsweise des Lebens konsumierbare und verwertbare Weise.
In dem eucharistischen Wert ist jeder ökonomische Partialer zur Offenbarkeit seiner selbst gekommen und wird sich damit als er selbst gegeben und übereignet. Ohne eine solche Überhöhung und Wandlung entbehrt jeglicher andere Wert oder ein Wert-potenzial-System seiner Selbsthaftigkeit und damit Wehrhaftigkeit und damit Befriedigbarkeit. Der eucharistische Wert macht den Wert des Wertes aus und stellt damit das innerste Zentrum und den Quell jeglichen Wertes und ökonomischen Vermögens dar. Er bringt ihn zur Erfüllung. Er ist sein Optimum. 

14  Das wäre also der Ort und die Weise der Generierung und Offenbarung (Offenlegung, Darreichung) des absoluten Grundwertes der Ökonomie, in welchem alle bisherigen Grundwerte (sei es die des Monetarismus oder des Protektionismus/Konsumismus oder der Eigentumsökonomik) ihre Ausweisung, ihren sinnvollen Aufgang erhalten und zur Erfüllung und Erlangung ihrer selbst kommen. 

15  Um somit überhaupt eine Darbringungsgabe nötig zu machen und um eine Vermittlung zu erreichen.

16  Für das atheistische Theater und Paradigma ist dieses niemand und diese Frage bleibt absurd, worauf sich wiederum aber die Frage erhebt, ob es sich dann um eine absolute Präsentation handelt und was die Rede von einer absoluten Präsentation bedeuten soll, wenn nichts ist, das die Präsentation auch vernehmen kann, geschweige denn, wenn es sich noch dazu um eine Darbringung handelt, ver-nehmen und entgegennehmen und annehmen kann.

17  Gerade eben in diesem Vor (das Unbedingte) bringen, geschieht das volle Werden des Präsentierten. Es geht erst hier, als Präsentiertes, als das auf, was es ist. Es wird erst hier als solches abgeschlossen, weil erst das Unbedingte Präsente die Identifikation und damit die Identität des Seienden und Präsentierten geben und werden lassen und stiften kann und zwar in gewisser Weise schon im und durch den Akt dieses Präsentierens selbst. 

18  Erst das wirklich Gebbare, ist in diesem Sinne objektiv etwas. Nicht das vom Selbst Untrennbare, aber auch nicht das rein Dinghafte. Die Gabe besteht eben im Geben und zwar indem etwas gegeben oder angeboten wird, indem ausgetauscht und kommuniziert wird. Dies belässt allem seine Substanzialität und aufrechterhalt die Relativität. Dies ermöglicht den Vorgang des Empfangs und der Gabe der unbedingten, der reinen Gabe, der makellosen Gabe, welche den wunderbaren und bewundernswürdigen Tausch vollzieht, welcher die absolute Befriedigung instituiert und eine neue unbedingte Ausschöpfungsphase und Empfängnis, die allem seinen Sinn gibt und von welcher jeglicher Sinn ist. Sie ist somit die Einführung der ontologischen und der Grundlagenökonomie, im Sinne der Partizipation dieser mit der ontischen und der Kontingenzökonomie und der Derivatenökonomie. Sie ist Ökonomie der Befriedigung. Ökonomie reiner Rekapitulation. Sie ist Ökonomie aus dem reinen Kapital heraus und aus der reinen Teilhabe.  

19  Dies gilt insbesondere dann, wenn es hier hauptsächlich um die „technisch-artifiziellen-selbstertätigten“ Produktionen des Menschen und der Menschenwelt (Der Früchte der menschlichen Arbeit) geht. Diese wird somit allererst in diesem Akt der Präsentation und Darbringung vor das Absolute ins volle Sein seiner selbst gehoben und damit geschaffen. Erst diese unbedingte Beglaubigung läßt die Artefakte voll werden und das sein was sie als selbsttätig Erschaffene sein können. 

20  Diese hat ihre Beglaubigung letztlich nur in der phänomenologischen Ausweisung der freien und unbedingten Lebens-Selbst-Hingabe Jesu von Nazareth. Diese ist aber eine Selbstevidenz- und kleine „Glaubenssache“, so dass der Glaubensakt als der Akt des Vermögens der Annahme und Vernahme dieser phänomenologischen Selbstgabe und Selbstevidenzerweisung ist.

21  Um diesen gesamten eucharistischen Akt aber nachvollziehen und „beobachten“ zu können, ist es wichtig, dass zu den Dimensionen der Materialität (Physik) und reinen Energie (Intellektualität) oder auch ihrer artifiziell-simulakrenartigen, technischen Verfügung die Dimension des Lebens als solchen eröffnet und zugelassen wird, in welchem Leben das Ganze je schon nur geschieht und um dessen ökonomische Eröffnung es letztlich geht, um dessen lebensökonomische Frage es letztlich geht. Eucharistische Ökonomie ist von daher Heilung und Ergänzung der an sich blockierten, fragmentierten und zersprungenen Lebensökonomie des Lebens. Zur Eröffnung einer Lebensökonomie siehe die grundlegenden Arbeiten des Münchener Philosophen Eberhard Simons. 

22 Diese bedeutet, das muss hier nochmals betont werden, einen reinen ökonomischen und polit-ökonomischen terminus technicus. Es handelt sich hier nicht um den Begriff der sacra doctrina oder der Offenbarungstheologie und ihrer Liturgie. Das bedeutet aber nicht, dass dieser mit jener nicht zusammenfallen wird und muss, um auch die sakramentale sacra doctrina und opera selbst inkarnatorisch-ökonomisch aufzuklären oder einzulösen.

23  Es versteht sich hier von selbst, dass Politische Ökonomie und „ökonomischer Vollzug“ nicht von und in ihrer Kontingenzkonstitution begriffen werden können. Vielmehr meint Politische Ökonomie und Ökonomie hier, wie ja diese Skizze des „Konzeptes der Struktur und Gabe der Eucharistischen Ökonomie“ die Einlösung, die Materialisation oder, klassisch gesprochen, die Inkarnation des Transzendenten und Transzendentalen, der Offenbarung.
Sie sind von der Welt her Vollendungen der Autonomie, Freiheit und Selbsthaftigkeit der Kontingenz und Welt als Zugänge der Welt zur Ökonomie und Heilsökonomie des admirabile commercium, des opus der Wandlung und Einverwandlung der Eucharistie. 

24  Von hieraus wird aber auch offenkundig, wie nur der personale Akt der Selbst-Hingabe und des Selbst-empfangs der zentrale und eigentliche Wert-Akt der Ökonomie und er Wohlstandseinrichtung und -beglaubigung sein kann.