Samstag, 15. Dezember 2012

Sprung - Ewiges Leben

"Oft denke ich auch an das ewige Leben. Ich glaube, dass ich es schon von jetzt an habe. Das wird wortwörtlich vom heiligen Johannes so gesagt, aber ich glaube daran in einer existenziellen, realen Weise. Ich weiß, dass dieses gegenwärtige ewige Leben nach dem Tod gleichsam in einem Sprung in Gott einmünden muss, wo es vollständig offenbar werden wird; aber es ist unmöglich, sich das auszumalen, nicht über das hinaus, was man sich vorstellen kann, wenn man sieht, dass aus einer Larve ein Schmetterling wird oder dass die Blüte des Kirschbaums, die so schön ist im April, zur Frucht wird. Ich denke oft daran, aber jedes Mal stoße ich an ein Geheimnis, für das ich keine Erklärung finden können."

Yves Congar, Herbstgespräche

Montag, 10. Dezember 2012

Zeugnis Neuer Ökonomie

"Dieser innere Zusammenhang ist eben der der göttlichen Heilsökonomie, aber er ist nicht bloß der eines jenseitigen Planes, der im Geiste Gottes verborgen liegt; er hat, wie die Heilsökonomie als solche, eine konkrete (im scholastischen Sinne des Wortes könnte man sagen: eine "physische" (d.h. eine reale Ganzheit bildende)) Wirklichkeit, die aus einem Leib und einer Seele besteht. Dieser Leib ist die Sendung, die Seele ist der heilige Geist. 
.... 
Nach den Aposteln sollte die Kirche gewiss die Nutznießerin des Offenbarungs- und Erlösungswerkes Christi sein, aber sie sollte auch das Werkzeug dafür sein, das Mittel der Mitteilung an die Welt. Das Neue Testament sieht sie als die, die von der Menschwerdung lebt, aber auch als die, die durch diese Menschwerdung die innere Bewegung empfangen hat und die diese fortführt, bis Christus in Macht und Herrlichkeit wiederkommt. Diese Einheit der Sendung verwirklicht zwischen all denen, die, ein jeder an seinem Platze und bei Wahrung aller Unterschiede der Situation, die Sendung empfangen haben, die Einheit einer gleichen moralischen Körperschaft von Gesandten und Zeugen. Unter dieser Hinsicht kann man von einem einzigen Träger der Tradition sprechen, der sogar ihre Quelle umfasst und der von dieser bis zu uns fortschreitet, wie eine Welle vom Punkte ihres Entstehens bis zum Gestade läuft. Die Quelle, das waren die Propheten und die Apostel als Zeugen Jesu Christi, das ist Jesus Christus als Zeuge des Vaters - "Philippus, wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen" (Joh 14,9); "Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat" (7,16) -: Das ist schließlich Gott selbst, der Vater, der Urgrund ohne Grund, von denen die Sendung Christi ihren Ausgang nimmt, wie überhaupt das ganze Sein des WORTES, das in Jesus Christus Mensch geworden ist. Es war ein im Judentum anerkannter Grundsatz, dass die Autorität dessen, der sendet, sich dem mitteilt, den er sendet. Im Neuen Testament begegnet uns etliche Male der Widerhall dieses Grundsatzes: "Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und er nimmt den auf, der mich gesandt hat" (Mt 10,40, ..)
...
Die katholische Kirche glaubt unbefangen und fest an die Tatsache, dass Gott in der Welt eine Sendungskörperschaft aus einem Guss geschaffen hat und dass sie eine Wirklichkeit göttlichen Rechtes und eine öffentliche Wirklichkeit ist: die Öffentlichkeit ist eine der bezeichnenden Züge der Offenbarung, ob man diese auf der Stufe der Propheten, der des Evangeliums oder der des Apostelamtes und der durch das Pfingstfest begründeten Kirche betrachtet. Es gibt wirklich in der Welt eine von Gott gesetzte Körperschaft, die das trägt und übergibt, was er der Welt ausgeliefert hat, damit diese davon lebe und gerettet werde."

Yves Congar, Tradition und Kirche



Samstag, 1. Dezember 2012

Zweifache Sicht

"Die Kirche wächst permanent seit 1962. Aber gibt es die Deutschen in 50 Jahren?! Mein Gott, machen Sie den deutschen Laden ein bisschen auf." (aus dem Gedächtnis zitiert)

Roman Siebenrock, Professor für Dogmatik, Universität Innsbruck,
am 1.12.12 bei einem Studientag zu Lumen Gentium, in Berlin

Basics um Fallensteller bloßzulegen




Prof. John Lennox, Mathematiker, Wissenschaftsphilosoph, Oxford
Der neue Atheismus
Vorträge an der Universität Salzburg 2011