Mittwoch, 25. März 2015

Komm!






Kehrvers: Roráte caéli désuper,
et núbes plúant jústum.
Kv: Tauet Himmel, von oben,
ihr Wolken, regnet den Gerechten.
Ne irascáris Dómine,
ne ultra memíneris iniquitátis:
'ecce cívitas Sáncti fácta est desérta:
Síon desérta fácta est:
Jerúsalem desoláta est:
dómus sanctificatiónis túæ et glóriæ túæ,
ubi laudavérunt te pátres nóstri. - Kv
Zürne nicht länger, Herr,
nicht länger gedenke unserer Missetaten.
Siehe, die Heilige Stadt ist zur Wüste geworden,
Zion ist zur Wüste geworden.
Jerusalem ist verödet,
das Haus deiner Heiligung und deiner Herrlichkeit,
wo dich gepriesen haben unsere Väter. - Kv
Peccávimus, et fácti súmus tamquam immúndi nos,
et cecídimus quasi fólium univérsi:
et iniquitátes nóstræ quasi véntus abstulérunt nos:
abscondísti faciem túam a nóbis,
et allisísti nos in mánu iniquitátis nóstræ. - Kv
Wir haben gesündigt und sind unrein geworden
und sind gefallen wie ein Blatt,
und unsere Missetaten haben uns wie der Wind fortgetragen.
du hast dein Antlitz verborgen vor uns
und uns zerschmettert durch die Wucht unserer Schuld. - Kv
Víde Dómine afflictiónem pópuli túi,
et mítte quem missúrus es:
emítte Agnum dominatórem térræ,
de Pétra desérti ad móntem fíliæ Síon:
ut áuferat ípse júgum captivitátis nóstræ. - Kv
Sieh an, Herr, die Betrübnis deines Volkes,
und sende, den du senden willst.
Sende aus das Lamm, den Beherrscher der Erde,
vom Felsen der Wüste zum Berg der Tochter Zion,
dass es hinwegnehme das Joch unserer Knechtschaft. - Kv
Consolámini, consolámini, pópule méus:
cito véniet sálus túa:
quare mæróre consúmeris,
quia innovávit te dólor?
Salvábo te, nóli timére,
égo enim sum Dóminus Déus túus,
Sánctus Israël, Redémptor túus. - Kv
Tröstet, tröstet, mein Volk!
Bald wird kommen dein Heil.
Warum verzehrst du dich in Trauer,
weil sich erneuert hat dein Schmerz?
Ich werde dich retten, fürchte dich nicht.
Denn ich bin der Herr, dein Gott,
der Heilige Israels, dein Erlöser. - Kv
http://de.wikipedia.org/wiki/Rorate

Sonntag, 22. März 2015

Fleisch

"Es ist also für die Gläubigen/die praktizierend Gläubigen, die also die in das Mysterium dieses Mysteriums eingehen, die sich um es bemühen, an ihm bleiben, sich in es einüben und an es ein- und aufwachsen, für sie geht in der Welt und als Welt und als DIE Welt jene völlig geistige und vollkommen konkrete, materiale und materielle Welt "des Sakramentes" auf, des reallebendigen und -anwesenden und -waltenden Mysteriums und seiner alleröffnenden, aeonischen Verfassung und Einfügung. Jene wirkliche Dreidimensionalisierung, personale Dreidimensionalisierung der Welt (die Welt der Toten, die Welt der Gegenwärtigen Handlungen und Bezüge und die Welt der Überwelt). Und so leben sie in dieser Welt (und in jener Welt, der Überwelt, aber auch in der Totenwelt) und sind eben jene mysteriöse Welt, welche in dem Punkt und aus dem Punkt die Alleröffnung und Allgegenwart und das Tor, die Schleuse, die Schleuse und das Tor der Verfügung und Entlassung und Entbindung sind, der material-physikalischen Waltung und der personalen Verfügung, des epistemischen Herausstandes und der adeligen Aufrichtung einer milden Waltung und Bergung und Hütung, jenes Episkopat, das das Mahl mitfeiert und die Menschen in die Gabe des Allheilmittels und Allnahrungsmittels setzt und ihnen das ewige Leben zufügt. Ihren Schafen und Herden das ewige Leben zufügt und annäht und sie aus und in ihm werden und stehen läßt, jene Gaben des Gebers, jenes Wundermahl, die Speisung der Tausende, die verteilten Brote und Fische und der Wein, der plötzlich die Augen gibt und rubinengleich und kristallklar ersehen läßt Dich, den Thron und die Schwirren der Flügel, vielfältigst und die ordo und die Cherubim und dann das Überfließen von Barmherzigkeit, daraus, die Überströmenden Ozeane, Meere der Lieben und Gnaden jenes Gottes, der bergend und liebreizend zu uns und an uns kommt, uns wogt und an die Brust schmiegt, ohne uns auch nur ein Knöchelchen unseres Neugeborenengerüsts zu schädigen, uns sich uns gibt und in uns eingeht, damit wir werden und sind wie er und seine Allheilmittel und Gnaden sind, mit den Strahlenkränzen begnadet und umhängt sind, um Zeichen zu erwirken und zu heilen, um zu verbinden und zusammenzufügen, um Hochzeiten zu feiern, Vermählungen, um das Reich aufgehen zu lassen, die Welt der himmlischen, diesigen Herrlichkeit zuzuführen, um der Welt die Gnade der Befriedung und Einbergung zu geben, jene Einlösung, jenen Seufzer und jenes Eingeständnis, jenes Sie werden ihn mit ihren eigenen Augen schauen.
So also wandeln sie durch die Welt und mahlfeiern und freuen sie. So also ist es die emsige Mitarbeit des opus magnum. Das ist das herrliche Opus Dei das überströmende Gnaden und Barmherzigkeiten ist der Einrichtung, der ganz konkreten Barmherzigkeit des ganz konkreten, ach manchmal so geschundenen und verdorbenen und verschreckten und fast schon scheidenden und den Geist aufgebenden Leibes.
Und dann die Herrlichkeit der Erweckung, die Auferstehung von allen.
Dieses Gericht, das seine Tiefen, endlosen Tiefen auslotet und überwächst,
dieses Totenland, in dem plötzlich einer vorbeihuscht, unter die Fittiche nimmt und aufgreift und das Grab öffnet, die Väter herausführt, die Freude einführt
auch in die Stellen der Steine. "

aus "Mein Gang durch die Geschichte. Versuchte Autobiographie"

Samstag, 21. März 2015

Elmar Salmann, Tauchgang "Geburtliches Denken"




Elmar Salmann, Vortrag Tauchgänge "Geburtliches Denken"

Beatified soul, glückendes Leben

"We say that a body can be handled not only because of its resistance, but also on account of its density. But from rarity and density follow weight and lightness, heat and cold, and similar contraries, which are the principles of corruption in elementary bodies. Consequently, a body that can be handled by human touch is naturally corruptible. But if there be a body that resists touch, and yet is not disposed according to the qualities mentioned, which are the proper objects of human touch, such as a heavenly body, then such body cannot be said to be handled. But Christ's body after the Resurrection was truly made up of elements, and had tangible qualities such as the nature of a human body requires, and therefore it could naturally be handled; and if it had nothing beyond the nature of a human body, it would likewise be corruptible. But it had something else which made it incorruptible, and this was not the nature of a heavenly body, as some maintain, and into which we shall make fuller inquiry later (Suppl., Q. 82, A. 1), but it was glory flowing from a beatified soul: because, as Augustine says (Ep. ad Dioscor. cxviii): "God made the soul of such powerful nature, that from its fullest beatitude the fulness of health overflows into the body, that is, the vigor of incorruption." And therefore Gregory says (Hom. in Evang. xxvi): "Christ's body is shown to be of the same nature, but of different glory, after the Resurrection."

Thomas v Aquin, STh iii q. 54, Art.2

Angriff!

"Der gegenwärtige Christ muss ein Christ des vollen Besitzes sein. Wir müssen in jeder Zeit stehen mit dem Bewusstsein, dass jede echte Wirklichkeit uns gehört, vom Herrn und Vater her, als Besitz und Auftrag. In einer Zeit gesteigerten Sinnes für die Wirklichkeit und gesteigerter Lebensfreudigkeit ist vom Christen her gesteigerte christliche Vitalität gefordert. Wenn schon die Erde so begeistern kann, warum sollten da die größeren Kräfte, die uns über jene hinausgegeben sind, uns weniger ergreifen und mitreißen zu letzter Willigkeit? Man muss bei der Begegnung mit uns spüren, dass wir zwar leiden, dass man uns auch einmal unrecht tut, dass wir uns aber weder überflüssig noch unterlegen wissen. Wir sind die Menschen, die die ganze Wirklichkeit bejahen, durch die die erhaltenden Kräfte in die Welt einströmen, und die auch für den Bestand des Ausschnittes, der überbetont wird, unentbehrlich sind. Und man muss auch spüren, dass wir in der Zeit Träger der Verheißungen und der Gnaden sind. Dass es uns gar nicht darauf ankommt, um jeden Preis ein paar Lebenstage länger da zu sein, dass es uns aber wohl darauf ankommt, um jeden Preis so zu sein, wie wir sind. Die Anwandlungen von Müdigkeit und Flucht oder Resignation, die uns manchmal überkommen, sind ein Verkennen der seinsmäßigen Lage und vergessen, dass wir mit dem Herrgott, mit seiner Welt und seinen Gnaden zu tun haben."

Alfred Delp, Christ und Gegenwart,1939

Freitag, 20. März 2015

Halten, Öffnen

"Die Tradition umfasst also zwei Seiten, wobei die eine wie die andere gleichermaßen einen Lebensvorgang darstellt: eine Seite der Entwicklung wie zugleich eine Seite der Bewahrung. Darum kann man sich entweder vor allem deshalb an sie halten, weil man die Reinheit des Offenbarungsschatzes bewahren will, auf die Gefahr hin, die Gegenwart der Zukunft zu verschließen, oder vor allem deshalb, weil man auf der Suche nach der Fülle die Gegenwart der Zukunft öffnen will. Es besteht zwischen der Reinheit und der Fülle eine Art Spannung oder Dialektik, bei der keiner der beiden Pole geopfert werden darf. Man versteht, dass das Lehramt, dessen erste Sendung es ist, einen Schatz zu bewahren und weiterzugeben, mehr mit der Sorge um die Reinheit beschäftigt ist, und man versteht, dass es seine Pflicht ist, das zu sein. Angesichts der Gefährdungen, die die Zeit ihr bereitet, ist die erste Reaktion der Kirche immer eine unwillkürliche Bewegung des Bewahrens. Das ist normal. Aber es gehört auch zu ihrer Sendung, das Evangelium in möglichst gleichstark mitwachsender Ausdehnung in eine Menschheit hinein zu entfalten, die unaufhörlich wächst, nicht alleine nach ihren äußeren und messbaren Dimensionen, sondern nach ihren inneren Dimensionen."

Yves Congar,Tradition und Kirche, 1964

Sonntag, 15. März 2015

Wandlung der Wunden

„Unser Wille und unsere Freiheit sollen sich im Dialog mit Gott und den Nächsten gestalten und reifen; unsere Freiheit kommt nur zur Erfüllung, wenn sie eine freie, schöpferische Antwort auf jene Aufforderung Gottes ist, die vielfältig in den Bedürfnissen und Wunden unserer Nächsten und unserer Welt eingeschrieben ist.“

Tomas Halik, Berühre die Wunden, 140

Wie tragen, Herr, die Wunden der gefallenen Schöpfung, ihre vielfältigen eitrigen Wunden und Siechtümer und zynisch gewordenen Verzweiflungen und Boshaftigkeiten, wie tragen sie zu Deiner Herrlichkeit bei, welche alle Verwundung überwunden und geheilt hat,
oder wie sind sie Anteile und damit Würden an deinem und deines Kreuzes, welches Du als die eitrige Urwunde übernommen und auf sich genommen hast, in die Du eingegangen bist, welche Du dir übergezogen hast und von welcher Du dich voll hast berühren lassen, um einerseits jene Verwundung zu heilen, indem Du sie mit dir ausfüllst und von innen durchleuchtest und um zu sterben und dich ganz zu lassen und zu sehen, dass du auch dann aus dem Nichts erstehen wirst, dass Du auch dann aus den tiefsten Abgründen und Trümmern die herrlichsten und die herrlicheren und weiteren und einbegriffeneren Schöpfungen und Erlösungen und Verherrlichungen zeugen und werden und sein lassen wirst, welchen tatsächlich die Gabe der („endlichen“ oder fleischgewordenen, inkarnierten) Ewigkeit gegebenen ist, in welcher Du dich ganz offenbarst und gibst und zeigst und wirst, du der du aus jener Wunde und Verletzung ihre Überwindung und ihr Getragensein aufzeigst, in welcher sie zur Auferstehung aus dem Grab des Todes wird, zur Ausfahrt, zur Sprengung der Gefangenschaft, zum Aufgang der Heimkehr aus der ewigen Wanderschaft? Wie sind sie Teile und Anteile von Dir?

Indem Du sie uns annehmen läßt. Indem du sie uns gewahren und uns nicht vor ihnen fliehen läßt, indem du uns ihnen konfrontierst und uns in dieser Konfrontation schon und gerade und mit der leibhaftigen Hoffnung deines Evangeliums und der Heilungsmacht deines eingehenden Kreuzes sie uns in die Lösung der Verwandlung, der Vertiefung und der Eröffnung wandelst und transmutierst und -generierst und uns in ihrer Annahme, jenes neue Reich eröffnest, das sich vor keiner Wunde, keiner Lähmung und keinem Fehl und Bruch so sehr in Beschlag nehmen läßt, dass es nicht seine hoffnungsvolle Eröffnung und Verwindung und Verwandlung ersehen und erspüren
und auch real vor sich transgenerieren sehen würde. 


Herr, gewahre und gewähre uns die wunderbare österliche Gnade, die Verwandlung der Annahme der tiefsten Endlichkeiten, Brüche und Verderben der Tiefen deiner Welt so sich in die Öffnung deiner Herrlichkeit einverwandeln zu sehen. Gewähre uns den Anblick deines herrlichen Leibes, der der Leib des Königs und milden All-Herrschers der Welt ist. Gewähre uns den Anblick deiner Barmherzigkeit, die jedem seine Wunde berührt und sie in die Herrlichkeiten und die herrlichen Steine deines ewigen Reiches wandelt.

Dienstag, 3. März 2015

Liebe, Ehe, Bund II

„Aus New York schrieb seinerzeit Antoine de Saint Exupéry in das besetzte Frankreich an Léon Werth, dem er den Kleinen Prinz gewidmet hat: „Ich muss dir helfen dürfen zu leben.“ Lässt sich dichter sagen, was Humanität und Freundschaft bedeutet? Solche Hilfs-Bereitschaft nun schließt sich nicht in einen Egoismus zu zweit ein. Mit Hannah Arendt gesagt: „In der Leidenschaft, mit der die Liebe nur das Wer des Anderen ergreift, geht der weltliche Zwischenraum, durch den wir mit anderen verbunden und zugleich von ihnen getrennt sind, gleichsam in Flammen auf. Was die Liebenden von der Mitwelt trennt, ist, dass sie weltlos sind.“ (Vita activa, Stuttgart 1960, 237). Doch das „Kind, der Liebe ureigenstes Erzeugnis“, bringt ihnen die verbrannte Welt wieder, führt sie in die Welt zurück.“

Jörg Splett, Ehe als Bund, 2015


„Könnt ihr Weltenkinder zeugen?“ 

Eberhard Simons, In einem Gespräch über mich und meinen Freund