Sonntag, 19. Januar 2014

Unsere Erlösung - Die Wandlung unseres Fleisches

"Wenn nun also der gemischte Kelch und das zubereitete Brot das Wort Gottes aufnimmt und die Eucharistie zum Leibe Christi wird, woraus die Substanz unseres Fleisches Erhebung und Bestand erhält, wie können sie dann sagen, das Fleisch könne nicht aufnehmen die Gabe Gottes, die in dem ewigen Leben besteht, da es doch von dem Blute und Fleische des Herrn genährt wird und sein Glied ist? So sagt auch der selige Apostel Paulus in dem Briefe an die Epheser: „Wir sind Glieder seines Leibes, aus seinem Fleisch und seinem Gebein“ (4 Eph. 5,30) . Das sagt er nicht von einem geistigen und unsichtbaren Leibe — denn „ein Geist hat weder Bein noch Knochen“ (Lk. 24,3) — sondern von einem wahrhaft menschlichen Organismus, der aus Fleisch, Nerven und Knochen besteht, der von dem Kelch seines Blutes ernährt und von dem Brot seines Leibes erhoben wird. Und wie das Holz der Weinrebe, in der Erde wurzelnd, zu seiner Zeit Frucht hervorbringt, und wie das Weizenkorn in die Erde fällt, sich auflöst und vielfältig aufersteht durch den Geist Gottes, der alles umfaßt — und alsdann kommt dieses weisheitsvoll in den Gebrauch der Menschen, nimmt auf das Wort Gottes und wird zur Eucharistie, welche der Leib und das Blut Christi ist — so werden auch unsere Körper aus ihr genährt, und wenn sie in der Erde geborgen und dort aufgelöst sein werden, dann werden sie zu ihrer Zeit auferstehen, indem das Wort Gottes ihnen verleiht, aufzuerstehen für die Herrlichkeit Gottes des Vaters. Er umgibt dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, schenkt dem Verweslichen aus Gnade seine Unverweslichkeit (1 Kor. 15,53) , da die Kraft Gottes in der Schwäche vollkommen wird (2 Kor. 12,3), damit wir nicht in Undankbarkeit gegen Gott uns jemals hochmütig aufbliesen, gleich als ob wir das Leben aus uns selbst hätten. So sollte die Erfahrung uns lehren, daß wir aus seiner Größe, nicht kraft unserer Natur ewig fortdauern, so sollten wir Gottes Herrlichkeit, wie sie ist, uns vor Augen halten und unsere eigene Schwäche nicht verkennen. Sollten wissen, was Gott vermag, und was der Mensch Gutes empfängt, sollten niemals irre gehen in der wahren Erkenntnis der Wirklichkeit, d. h. des Verhältnisses zwischen Gott und den Menschen, Ja freilich, deswegen hat Gott zugelassen, daß wir in Erde uns auflösen, damit wir allseitig erzogen, in Zukunft in allem gewissenhaft seien und unsere Stellung zu Gott nicht verkännten."

Irenäus von Lyon, Gegen die Häresien, V, 2.3


"Wenn hunderttausend Teufel samt allen Schwärmern herfahren: wie kann Brot und Wein Christus Leib und Blut sein? so weiß ich, dass alle Geister und Gelehrten auf einen Haufen nicht so klug sind als die göttliche Majestät im kleinsten Fingerlein."

Martin Luther, Der Große Katechismus, Über das Altarssakrament

Freitag, 17. Januar 2014

Des Lebens Weisheit

si placent corpora, deum ex illis lauda et in artificem eorum retorque amorem, ne in his quae tibi placent tu displiceas. si placent animae, in deo amentur, quia et ipsae mutabiles sunt et in illo fixae stabiliuntur: alioquin irent et perirent. in illo ergo amentur, et rape ad eum tecum quas potes et dic eis: `hunc amemus: ipse fecit haec et non est longe. non enim fecit atque abiit, sed ex illo in illo sunt. ecce ubi est, ubi sapit veritas: intimus cordi est, sed cor erravit ab eo. redite, praevaricatores, ad cor et inhaerete illi qui fecit vos. state cum eo et stabitis, requiescite in eo et quieti eritis. quo itis in aspera? quo itis? bonum quod amatis ab illo est: sed quantum est ad illum, bonum est et suave; sed amarum erit iuste, quia iniuste amatur deserto illo quidquid ab illo est. quo vobis adhuc et adhuc ambulare vias difficiles et laboriosas? non est requies ubi quaeratis eam. quaerite quod quaeritis, sed ibi non est ubi quaeritis. beatam vitam quaeritis in regione mortis: non est illic. quomodo enim beata vita, ubi nec vita?

"Wenn irdische Wesen dein Gefallen erregen, so lobe Gott in ihnen und liebe ihren Schöpfer, auf daß du nicht mißfällig werdest in dem, das dir gefällt. Gefallen dir Seelen, so liebe sie in Gott, weil sie selbst wandelbar sind, auf ihn aber sich gründend Bestand gewinnen. Sonst würden sie da hingehen und vergehen. in ihm nur empfinde Liebe zu ihnen und raffe mit dir zu ihm, soviel du vermagst, und sprich zu ihnen: Lasset uns ihn lieben, ihn lasset uns lieben, er selbst schuf ja dies alles und ist nicht fern. Er schuf nicht und ging dann von dannen, nein, aus ihm ist es in ihm. Siehe, wo er ist, da ist die Wahrheit. In des Herzens Tiefen, da wohnet er; aber das Herz, es irrte hinweg von ihm. ihr Übertreter, gehet in euer Herz und hanget an dem, der euch schuf Stehet zu ihm und ihr werdet bestehen, ruhet in ihm und Friede wird mit euch sein. Wo gehet ihr hin in die Finsternisse? Wo gehet ihr hin? Das Gute, das ihr liebt, ist von ihm; aber nur soweit es ihm geweiht ist, ist es gut und angenehm, mit Recht aber wird es bitter, sofern wir es mit Unrecht lieben, was von ihm ist, indem wir seiner dabei vergessen. Was sollen wir auch fort und fort wandeln auf steilem und dornenvollem Pfade? Da ist der Friede gewißlich nicht, wo ihr ihn sucht. Suchet, soviel ihr könnt; aber wo ihr sucht, da ist er nicht. Ihr sucht die Seligkeit auf dem Gefilde des Todes, dort aber ist sie nicht. Wie könnte da seliges Leben sein, wo nicht einmal Leben ist?

et descendit huc ipsa vita nostra, et tulit mortem nostram et occidit eam de abundantia vitae suae, et tonuit, clamans ut redeamus hinc ad eum in illud secretum unde processit ad nos, in ipsum primum virginalem uterum ubi ei nupsit humana creatura, caro mortalis, ne semper mortalis. et inde velut sponsus procedens de thalamo suo exultavit ut gigans ad currendam viam. non enim tardavit, sed cucurrit clamans dictis, factis, morte, vita, descensu, ascensu, clamans ut redeamus ad eum: et discessit ab oculis, ut redeamus ad eum. et discessit ab oculis, ut redeamus ad cor et inveniamus eum. abscessit enim et ecce hic est. noluit nobiscum diu esse et non reliquit nos. illuc enim abscessit unde numquam recessit, quia mundus per eum factus est, et in hoc mundo erat et venit in hunc mundum peccatores salvos facere. cui confitetur anima mea et sanat eam, quoniam peccavit illi. filii hominum, quo usque graves corde? numquid et post descensum vitae non vultis ascendere et vivere? sed quo ascenditis, quando in alto estis et posuistis in caelo os vestrum? descendite, ut ascendatis, et ascendatis ad deum. cecidistis enim ascendendo contra deum.' dic eis ista, ut plorent in convalle plorationis, et sic eos rape tecum ad deum, quia de spiritu eius haec dicis eis, si dicis ardens igne caritatis.


Und er selbst, unser Leben stieg herab und trug unsern Tod und tötete ihn durch die Fülle seines Lebens. Und mit Donnerstimme ruft er uns zu, daß wir von hier zu ihm zurückkehren in jenes geheimnisvolle Heiligtum, aus dem er hervorging zu uns eingehend zuerst in den jungfräulichen Leib, wo sich mit ihm der Mensch, das sterbliche Fleisch, vermählte, auf daß er nicht ewig sterblich bleibe, und von da ging er hervor wie ein Bräutigam aus seiner Kammer und freuet sich wie ein Held zu laufen seinen Weg. Er säumte nicht, sondern rief eilends mit Worten und Taten, mit Tod und Leben, mit Höllenfahrt und Himmelfahrt, ja er rief, daß wir zu ihm zurückkehrten. Er ist unseren Augen entrückt, auf daß wir in uns gingen und ihn fänden. Er ging hinweg, und siehe, hier ist er. Nicht wollte er weilen bei uns lange Zeit, und doch hat er uns nicht verlassen. Er ist dahin gegangen, von wo er nie weggegangen, weil die Welt durch ihn gemacht ist. Er war in dieser Welt und kam in die Welt, die Sünder selig zu machen. Ihm bekennt meine Seele ihre Missetat, und er heilt sie von all ihrer Krankheit; ihr Menschenkinder, wie lange wollt ihr beschwerten Herzens bleiben? Wollt ihr nicht, da das Leben herabstieg, hinaufsteigen? Aber wohin wollt ihr euch noch erheben, da ihr in der Höhe seid und euer Haupt bis an den Himmel erhebet? Steiget herab, auf daß ihr euch erhebet; steiget hinauf zu Gott. Denn gefallen seid ihr, die ihr euch gegen ihn erhobt." Dies verkünde ihnen, damit sie weinen im Tal der Tränen, und so raffe sie mit dir zu Gott hin, denn aus seinem Geiste redest du zu ihnen, wenn du redest entflammt vom Feuer heiliger Liebe."

Augustinus, Bekenntnisse, IV, 12, Übersetzung Otto F. Lachmann, Reclam, Leipzig, 1888

Freitag, 10. Januar 2014

Dem Stern folgen - Traditio & traditiones

"Es gilt darum, die bleibend verbindliche und doch stets immer wieder junge Traditio (groß geschrieben) zu unterscheiden von den vielen traditiones (klein geschrieben), welche eine Traditio in einer zeitbedingten Weise ausdrücken, sie aber auch verdunkeln und verstellen können (man denke etwa an antijudaistische, leibfeindliche und frauenfeindliche Traditionen). In diesem Sinne hat das Konzil mehrfach zeitbedingte traditiones aufgebrochen, um die eine, bleibende, verbindliche Traditio wieder zum Leuchten zu bringen."

Walter Kardinal Kasper, Katholische Kirche, Wesen Wirkung, Sendung, 2011, S. 35

Donnerstag, 9. Januar 2014

Dem Stern folgen - Die Öffnung

"Ich bin überzeugt , daß sich von einer Öffnung für die Transzendenz hier eine neue politische und wirtschaftliche Mentalität bilden könnte, die helfen würde, die absolute Dichotomie zwischen Wirtschaft und Gemeinwohl zu überwinden."

Franziskus, Evangelii Gaudium, 205

Montag, 6. Januar 2014

Die Anbetung der Könige, Erscheinung, Taufe des Herren.

Die Anbetung der Könige, Erscheinung, Taufe des Herren.

Heute ist ein seltsamer Feiertag der Kirche. Es scheinen drei und ehemals sogar 4 ziemlich essentielle Ereignisse des Heilsgeschehens in eins gelegt und gefeiert zu werden. Das gibt dem Tag seine besondere, ja eine mysteriös-sakramentale Dichte und zwar gerade für eine semi- und hypersäkulare Zeit, in der wir leben. 
Ich werde versuchen im Folgenden ein wenig der Tatsache des Hingangs der 3 Weisen, der Magier, der Könige aus dem Morgenland zum Stall von Bethlehem, der Tatsache des Hingangs zum Niederknien und sich Verneigen vor dem neugeborenen Heil und Heiland der Welt nachzugehen und sie, so gut es mir möglich ist, mit der Tatsache der Epiphanie des Herren zu verbinden.
Die Weisen, also diejenigen, welche den Schwerpunkt ihrer Selbstentfaltung, -beglaubigung und -verwirklichung in der gnostischen Entfaltung und Verfügung der Wissens- und Sachbereiche und ihrer (technischen) Versorgung und Beherrschung, in der Entfaltung einer allgemeinen und fast ins Übergreifende gehenden, planetarischen Wissensentfaltung haben, folgen den Medien ihrer eigenen Verwirklichung und ihres Paradigmas, um dorthin zu gehen, wo der „neue Heiland der Welt“ aufgegangen ist und um sich vor ihm zu verneigen, also um ihm die Referenz zu erweisen und um die hierarchischen Verhältnisse zu bezeugen, sich unter ihren König und Herrscher zu unterwerfen, der jedoch so niedrig und so klein ist, dass eine Unterwerfung unter ihn und ein Niederknien vor ihn schwierig und unmöglich wird, was sie aber trotzdem vermittelt über das mediale Medium der Schenkung und der interrelationalen Referenzerweisung (Verbeugen, Niederknien) tun. 
Das Höchste, Mächtigste (Die Wissensmacht und der Wille zur Wissensmacht) und das Umfänglichste, Ausgespannteste und Allgemeinste kommt vor einen Punkt und wird zu „einem Punkt“, einem Ereignis gerufen, in welchem es tatsächlich versammelt ist und aus welchem es entlassen und in dem es gefügt ist. Zu jenem, das auch ihnen ihren Sinn gibt, das die Macht der Macht ist und die Größe der Größe, die offenbart wird, die sich offenbart, darbringt, erzeigt und gegeben wird, um von nun an eine eine neue Welt zu bilden, eine Welt in welcher der Ursprung der Welt nicht nur nivellierend inkludiert ist, sondern eine Welt, die erneut aus und mit ihrem Ursprung und ihrer Vollendung und in dieser neuen Entfaltung der Vollendung und der Versöhnungs- und Heilsgeschichte ist.
Dem Wissen und der Macht und dem Vermögen wird der Sinn und der Grund und die Absicht ihrer selbst als es selbst präsentiert und präsent. Es geht ihnen auf. Sie werden durch ihre eigenen Aufstellungen auf es verwiesen und auf es aufmerksam gemacht und zu ihm geleitet. 
Das an das die Offenbarung und die Gabe ergeht, wird von sich selbst aus auf ihre Transzendenz und ihre Terminierung und Vollendung, auf ihre Entelechie hingeleitet und vor sie hingeführt und zwar, indem es ihrem Leitstern folgt, also jenem folgt, das das Vorschwebende und das Leitende und das Ideale eines jeglichen Systems und einer jeglichen Immanenz ist, einer jeden Immanenz, welche als solche einen Stern an ihr selbst hat, ein Etwas, das eine Teilselbstdifferenz bedingt und eröffnet, aus welcher Teilselbstdifferenz eine neue Gabe und Annahme und Offenbarung, ein neuer Empfang der Vollendung werden kann, also jenes Begehren und jene Intention, die jeglichem System immanent und inhärent ist, nämlich diejenige nach der Vollendung.
Die Vollendung und die Erfüllung, das Optimum und das Telos aber jeglichen globalen Wissens- und Betriebs- und Verfügungssystems ist nicht das Über-mäßige, Über-mächtige, Über-wissende. Es ist vielmehr das Eingefaltete, das Kleinere als das Mögliche, das Eingewendete, das Kleine, in dem alles ist und enthalten und möglich ist und dieses ist für die Analogizität der Menschheit und der Schöpfung das Kind, als welches das Absolute und das Unbedingte zu einer neuen Lebensvollendung führend wird, um genau dieses Immanente zu jener neuen Vollendungsermöglichung und Vollendung zu führen der Unbedingtheit und des unbedingten neuen Lebens, des heilen neuen und aufgängigen Lebens, des Lebens, das die Grundverhinderungen und Grundhinfälligkeiten und -verstrickungen überwunden und aufgelöst hat, indem es sie in diesem Heilbringenden auflöst und einlöst und damit die Versöhnung einrichtet und schenkt.
Die Weisheit geht vor und in die Verneigung vor das kleine Kind im Stall, in welchem ihm das eigene System und der Verweisungscharakter der in ihm enthalten ist, das Heilbringende und das Heilschaffende gewiesen wird, jenes in welchem das Optimum und das Optimale ist und hergestellt wird, jenes, das an ihm selbst die Heilung der Grundbrüche vollbringt und vollzieht, das also die Macht und das Wissen und das Vermögen an ihm selbst erweist. 
Dieses ist aber das Vermögen des optimalen Lebens, des vollendeten und des geheilten, des erneut ganzen Lebens und seines heilsamen Vollzuges. Hierin erweist sich das Wissen des Wissens, die Macht der Macht und das Vermögen des Vermögens. Hierin erweisen, erfüllen und vollziehen sie sich. 
Hier erscheint das Telos, die Entelechie, die Vollendung des ganzen Systems. 
In welcher Weise hängt das und ist das zusammengefügt mit der Epiphanie, also dem Hindurchschein und dem Allüberallschein des Herren?
In welcher Weise entdecken wir in dieser Epiphanie und in der Epiphanie (als solchen) jenes göttliche Kind, jenes Kind sogar, das in der Vertreibung des Stalls, der Ausgestoßenheit liegt und in dem das Heil ist und das das Heil des vollendeten Lebens bringt? Inwiefern sind wir in der Lage, in jenem Ende und jener Vollendung des Lebens dieses Lebens, nämlich am Kreuz, jene Vollendung des Lebens zu finden und zu sehen, in welcher und bei welcher es endet? Wir können dies nur, wenn wir dieses Ende als die Gewähr und als die „Opferung“ und Selbsthingabe jenes erkennen und entdecken, in welcher das Hindernde selbst auf sich genommen hinweggenommen wird, in welcher also das Heil der Heilung, die Versöhnung in der Opferung geschieht, indem wir in ihm die Annahme der Stellvertretung sehn: Das Tragen unserer Hinfälligkeit und Sünde, also jenes, das uns hätte ereilen sollen, aber nun ihn oder es, das Opfer, ereilt, welches dieses für uns auf sich nimmt und so das Zustehende hinwegnimmt, um so Heilsordnung zu eröffnen und in diesem Akt und Vollzug einzurichten.
Die Epiphanie ist also die Epiphanie der Hinwegnahme, der Selbst-dargabe und der Vernahme der Eröffnung und Heilung und Versöhnung. 
Dies ist die Herausforderung an das Wissen und die Weisheit, an die Macht und das Vermögen: 
Zu vernehmen, dass unser Heil hergestellt worden ist.
Und zu dieser Erlösung gerufen zu sein.
Dem Stern zu folgen, der zu dieser Botschaft führen und hinführen will.
Das könnte auch die Taufe sein, in welcher jener Herr getauft worden ist

und jene Geburt, aus der alles geworden ist, was (neu) geworden ist und wird.

Sonntag, 5. Januar 2014

Dem Stern folgen - Der Stern

"Warum so wenige den Stern sehen?
Ja, weil keiner nach ihm schaut. 
Mancher nimmt es sich manchmal vor, aber hat immer etwas Billigeres, das gilt und vorgeht. 
Die Welt war ja auch tausend Jahre in festen Händen und gut eingerichtet und wurde jeden Tag besser.
Wir haben die gesamte Kreatur und das Universum durch diese banale Oberflächlichkeit und bürgerliche Sattheit so gereizt und geärgert,dass sie uns inzwischen zum Fragen gebracht haben.
Aber noch sind wir erst die Aufgeschreckten...
Nach was fragen wir schon!
Und wo glüht noch diese echte Leidenschaft des Herzens, die keine Wüste scheut und keine Fremde, keine Einsamkeit und kein wissendes Lächeln derer, die den Gläubigen immer für einen Toren halten."          


Alfred Delp, Jesuitenpater, + 2. Februar 1945 Berlin-Plötzensee, hingerichtet