Mittwoch, 14. Dezember 2016

Die Heilige Nacht der Welt 2016

Man könnte die gegenwärtige Zeit als die Zeit des herauskommenden Lichts und der Geburt begreifen. Nur ein Gott kann uns noch retten. Was uns nicht umbringt, macht uns stark.
Auf der einen Seite ein unendlicher Überfluß und seine Bedrohung, sein Zerfall. Seine Herausforderung von innen. Auf der anderen Seite eine zunehmende Aussetzung und Verstärkung polyzentrischer Gewalteskalation und ein grundsätzliches Anzweifeln und Herausfordern einer als korrupt und inadäquat erkannten abstrakten liberal-demokratischen und marktkapitalistischen Ordnung. Auf der einen Seite eine totale Entfesselung und Auflösung geistiger Hypostasierungen und Realitäten und auf der anderen ein Vermögen der Materie und des Materials.

In einer solchen und aus einer solchen Situation zunehmender Aussetzung und Entbindung, aus einem die Hoffnung-fahren-lassen und einem gleichzeitigen wie intuitiv geahntem Aufkommen eines Neuen Realismus ist die wirkliche Geburt eines und des Gottes in der Macht und der Glorie des Stalls und der Krippe und d.h. auch der gewöhnlichen Realität des Alltags und die wirkliche Fürwahrhaltung und Konzentration (Verkündigung) dieses inkarnatorischen und endzeitlichen ankünftigen Geschehens jenes, das das Gebot der Stunde ist.

Das Licht geht in und aus der Finsternis auf. Etwas und alles wird aus nichts geboren und wird. Die Frucht geht auf, erscheint, tritt auf aus dem "Geist", dem Pneuma der allmächtigen Hervorbringung und der geistigen Matrix der Fruchtbarkeit.

Dass in diesem das unsichtbare Oben sich mit dem Grund da unten verbindet, der Himmel sich mit der Erde vereinigt, das Licht aufgeht und zwar als leibhaftige, materiale Frucht, das ist das unfassbare Angebot, das uns das Christentum seit nun 2000 Jahren machen will, erzählt und übermittelt. Einerseits als schon geschehen und andererseits als immer wieder und weiter geschehend und möglich.

Die Konstellation der Stunde ist aber eine solche, in welcher dies auf "weltpolitischem" Niveau und auf der Weltebene geschehen kann und geschehen will und geschieht. Die Weihnacht will eine Weltweihnacht, ein Weltaufgang sein. In dieser geht der Welt jenes auf, das in sie jenes setzt, in dem sie alle Herausforderung, alle Gefahr überwinden kann und das ihr die Gnade gibt, aus aller ihrer Dispartheit jene Verbindung und Kommunion zu bilden, die in jener aufgehenden erlösenden Mitte-Frucht repräsentiert und gebildet ist, die aber auch nicht als die Mitte die bloße Soseiendheit und Effektivität der Welt vollendet, vereint und ihre bedingten, auch noch so fatalen Probleme heilt. Die aus der Mitte aufgehende und vom Himmel kommende und angebotene und geschenkte Mitte verwandelt ja gerade, wie der Stern, der von innen aufgeht, wie das Licht das im Dunkeln aufgeht das Ganze des Ganzen. Er erleuchtet es gerade und läßt es das erleuchtete Sein sein, das in dieser Erleuchtung leuchtet und verwandelt ist. Die Erleuchtung versorgt den in der Dunkelheit befindenden aporetischen und endlichen Weg mit jenem Licht, das dem Weg den Abschluß und dem blinden Ende die Verknüpfung gibt, um es aufgängig und somit ganz zu machen.

Dieses Licht und seine überaus konkrete und materielle Trägerschaftsfrucht zeigt auf, dass der Weg der Lüge und des Betruges der kürzere Weg ist, dass die Hinfälligkeit ein Ende hat und dass sie durch einen durchaus konkreten Aufgang, eine sichtbare Heilung aufgehoben ist. Sie zeigt auf, dass auch schon der Versuch des Setzens auf Gewalt, Krieg und Verletzung nicht nur die Ängstlichkeit und die Schwäche des Akteurs offenbart, sondern ihm mit offenbarer Gewissheit gerade jenen Teil zuweist, den er zu vermeiden bestrebt ist: den Misserfolg, das Verlieren, das Arm- und Armseligbleiben.

Und wie können wir das sehen und erkennen, dass diese Frucht gerade dieses Jahr geboren sein will?

Wir müssen nur wie die Frau, die schwanger ist, uns dem Lauf des Austragens, der Wehen und der Schwangershaft überlassen. Und wir dürfen uns nicht wundern, wenn wir, wenn wir uns sperren und verkrampfen, Schmerzen leiden. Schmerzen, die aber ganz gewiss sinnlos, weil ohnmächtig sind.

Samstag, 10. September 2016

Rückflüsse - Vollendung der Geschichte

Der neuzeitlichen, weltlichen Philosophie fällt das Verdienst zu, die Geschichtsphilosophie und damit die Geschichte in starker Weise in den Fokus der Nachdenkensbemühung gezogen zu haben. Allerdings, wie es auch an dem mittlerweile verebbendem Interesse abzulesen ist, mit einem unscharfen, zerfließenden Ausgang und damit, wahrscheinlich auch retrograd, Ausgang und Fokus. Unser Sinn bleibt uns verborgen und ein Rätsel. Wir befragen uns. Wenn es auch mit Taten unseres emsigen Lebens ist, das nicht vom Werken und dem Werk ablassen will, dem das gerade Getane aber auch nicht die Ruhe und Befriedigung zu verschaffen vermag, welche ihn die Wunder des 7. Tages des "Ruhens" erfahren ließe.

In diesem Kontext stellt Hans Urs von Balthasars Versuch einer erneut genuin christlichen oder glaubensmäßigen Geschichtsphilosophie und damit -theologie unter dem Titel "Das Ganze im Fragment" ein zu beachtendes Unternehmen vor.

Es erwächst nicht von Ungefähr, dass dieser Versuch, der zugleich auch eine, vielleicht viel zu unmittelbare Auseinander- bzw. Entgegensetzung zur weltlichen (vor allem) hegelisch-idealistischen Geschichtsentelechie ist, ein Herbeiholen Augustins ist, welcher getrost als der Patron der Geschichtsreflexion angesehen werden kann.

Das mag aber dann auch schon das Manko des Unterfangens sein. Balthasars Versuch vermag es nicht in der substanziellen Ausarbeitung einer Geschichtsphilosophie/-theologie weiter zu kommen, ausser in einem Erneuern von grundsätzlichen Dualismen und ihrer Verstärkung trotz ihrer gleichzeitigen Überwindung. Er vermag nicht weiter als zu den formalsten und grundsätzlichsten Bestimmungen zu gelangen, die aber nicht mehr als etwas Herkömmliches wiederholen, das als solches Wiederholtes bloß scheinbar Wieder-holtes und d.h. dann doch nur Restauriertes ist und in dieser Restauration sich - angeblich wegen einer äußeren Bedrohung und Schlechtwetterlage - befestigt, um den Sinn und Zweck einer Wiederholung und Reflexion, nämlich den Sinnüberschuß und die Sinneröffnung ganz klein und horizontal (also am Horizont liegend) zu halten und am Schluß doch zu negieren und einzuholen (in die Geschichte, wenn auch als Intendiertes und Erstrebtes/Erhofftes, Erbetenes), hineinzuholen.

Die Wirkung des epochalen Christentums (auch vermittels des Sakramentes der Kirche) mag aber epochal viel weiter fortgeschritten und infundiert sein, so dass eine substanziellere und universalere und erfülltere Geschichtsreflexion der Verwirklichung und Einsetzung des Leibes Christi als der Taufe und Vollendung und Verwandlung der Welt viel mehr an der Zeit der Herausforderung einer sei es geschichtsphilosophischen oder -theologischen Besinnung ist.

Man kann sich auch angesichts der Unterlassung der Inangriff- und Annahme der angebotenen Gnade schuldig machen und der Verwirklichung entledigen.


Samstag, 16. Januar 2016

Gemeinschaft

"We learn to cultivate the gift of love in community."
W. Jeanrond, A Theology of Love

Auch Gemeinschaft ist, wie die vorausgehenden Begriffe, ein Erfüllungsbegriff und -verhältnis. Keine Gemeinschaft ohne Vollendungsmöglichkeit und d.h. -wirklichkeit. Keine Gemeinschaft ohne Überfülle, ohne Vollendung, ohne jenen Zugewinn an Raum und an Verfügung, welche nötig sind, um die gefügte Unendlichkeit, welche die Person ist und ihre Vermengung aufzunehmen.
Ohne eine solche Erfüllung, Vollendung und Überfülle, ohne eine solche Gnade und ein solches Geschenk sind also nur kaum aufgängige Ansammlungen, Gerümpel, Schiefheiten und Verstellungen möglich, die letztlich immer irgendwo zwicken und zwacken werden
und mit dem Tod bezahlen lassen werden, indem sie ihn erfahren und schmecken lassen werden. Ohne diese Begnadung ist also nur Verheerung möglich.
Warum ist dies so? Weil wir einerseits Individualitäten, unbedingte Besonderheiten, Einzelnheiten und ihre Ansammlungen sind oder weil wir Herkömmlichkeiten, Gewohnheiten, Schwärme von Mans sind, die zwar ein Gebilde, aber nie eine Gemeinschaft kennen, die aus je Einzelnheiten und Individualitäten und Selbst-Bewußtheiten besteht, die sich aber koordiniert haben und zwar in der Weise, dass ihre Über-einstimmung in einem Raum statt hat, zu dem sie selber kommen und der ihnen aufgegangen ist, der ihre einzelnen Unendlichkeiten und ihre Additionen in der Weise überheben kann, dass er sie aufgehoben und getragen und ergeben sein läßt, genau aus jener Unendlichkeit die alles und d.h. die Koordination der Einzelnheiten schenkt und gewährt. In diesem Sinne ist die Göttlichkeit, das gnadenschenkende Absolute der gemeinschaftsstiftende und -eröffnende Raum und Faktor. Der Gott schenkt die Gemeinschaft und d.h. die Koordination und die Ausrichtung und Selbstrückkunft der Individualität und der Individualitäten. Er gewährt und garantiert die Einzelnheit und ihre Unverletzbarkeit und schenkt das Vermögen der Koordination und der Abstimmung von an sich unvereinbarem Einzelnen und Bestimmten. Der Gott schenkt in dieser Weise Welt, wo zuvor nur Aspiration, Versuch oder Gewohnheit war. Er richtet jenen liturgischen, erst-öffentlichen Raum ein, der allem auch dem öffentlichem Raum der Agora seinen Sinn, weil seine Möglichkeit und damit Wirklichkeit gibt, indem er ihn schön, gut und entborgen sein lassen kann, indem er ihm den Grund gibt, der ihn sich sein und sich entfalten und zugleich einfalten läßt.
Gemeinschaft ist immer jenes wundersame und wunderbare Gefühl und die Erfahrung des Zusammengehens des Unvereinbaren: des Je-einzelnen und des Stimmigen und Aufgängigen des Koordinierten und Verfügten, des Gemeinsamen.
In diesem Sinne ist Gemeinschaft und Gemeinschaftserfahrung immer eine hyperuraneische, eine außergewöhnliche und erhebende und gleichzeitig einbergende, zu sich bringende, beruhigende und versöhnliche Erfahrung. Sie ist Erfahrung und Entität konkreten Heils.
Sie ist der Ort der Erfahrung der konkreten Überwindung des Todes.
Denn dieser bedeutet gerade den Verschwund, die Auflösung der Gemeinschaft, welche Lebensgemeinschaft ist. Dann ist nichts. Obwohl Gemenge ist und sein kann.
Gemeinschaft aber heilt von innen und außen dieses Nichts, dieses Gemenge und diese Unmöglichkeit. Sie macht aus der Unmöglichkeit Möglichkeit und so läßt sie sein, wirklich sein, Wirklichkeit sein.
Die Gemeinschaft ist Anfang von allem. In diesem Sinne verstehen wir, warum die Ekklesia der Anfang und die Vollendung von allem ist, der Ort der Erfüllung und der Vollendung der Welt, der Ort des Anfangs und des Aufgangs der Welt. Der Aufgangs- und Ereignisraum der Erlösung.

Keuschheit und Liebe


"Keuschheit und Liebe gehen Hand in Hand." 
Werner G. Jeanrond, A Theology of Love

Nicht nur gehen Keuschheit und Liebe Hand in Hand und ist Keuschheit nicht wesentlich ein Weg der Heilung der Wunde und des Übels der Liebe, Keuschheit ist der Ort und die Austragungsweise des Überflusses, der Abundanz der Liebe und die Liebe, die sich im und aus dem Überfliessen einrichtet und als diese Einrichtung ist, ist keusche Liebe zu nennen und als solche zu erkennen.
Wie aber das?
Als Erstes ist zu sagen, dass alles was ist, sein kann, weil es die Vollendetheitsmöglichkeit seiner selbst gibt. Ohne die Vollendung ist nicht etwas und das Sein ist die Vollendung. Die aber auch gebrochen
und angeschlagen sein kann.
Als Zweites ist zu sagen, dass die Heilung in der Verwindung der Wunde, der Schwäche geschieht und ist, welche durch ihre Annahme ihre Überwindung ist und ihre Übermächtigung.
Die Schwäche wird zur Stärke. Und diese hat positiven, ausweisenden Charakter. Sie ist so etwas wie die Fortsetzung, die Furt dann auch und der Übergang zu einer Wiederkehr und Überwindung,  zu einem Werden das neu und gestärkt ist und das siegt und gewinnt.
Diese zwei Voraussetzungen vorausgesetzt, sehen wir den Ort der Verknüpfung von Keuschheit und Liebe als den Ort des katalytisch-reinigenden und verhinderungsheilenden Geschehens und seiner Überwindung, welche in eine Überproduktion des Neuen, Aufgängigen, Heilen, Auferständigen geht und aus ihm wird. Sie ist der Aufgang und der Andrang des Lichts und d.h. auch der Lichterzeugnisse, der vielen kleinen und großen Dinge, die aus der Liebe, dem Licht der Liebe sind und geworden sind, um sich anzusammeln und überzugehen, um Ereignisse der Einrichtung
des Hervorgangs der inkarnierten Liebe zu sein.
Die Keuschheit ist in diesem Sinne der Überraum, der nötige Mehrraum, welcher in seiner temperierten Form jene Bedingung schafft, damit freie und mögende Produktion und Generation wird, damti Erzeugnis ist, das nur durch eine Beengung und Kontingenz verhindert sein kann, welche sich ergeben, wenn der Raum der Liebe implodiert, einfällt, um nur ein Gerüst und eine Ansammlung von Faktizitäten und einer Verlassenheit zu hinterlassen, in welchen nichts mehr tatsächlich und eigentlich gedeiht, in welchem die große Pflanze des Lebens bedroht ist, wenn auch noch für einige Zeit ein Fortwirken und Gedeihen statt haben kann.
Die Keuschheit der Liebe ist das Überquillen der Liebe und das Überquillen der vielfältigsten und eigenhaftesten Produktionen und Organismen der Liebe. Die Keuschheit ist in diesem Sinne der Raum der Möglichkeit des Leibes und des Körpers. Es ist seine Vollendungs- und Realisationsmöglichkeit.
...

Donnerstag, 14. Januar 2016

Eros und göttliche Liebe

Gott und Eros werden aufgrund einer langen Tendenz der Diskussion der beiden Sachbereiche getrennt und auch entgegengesetzt verhandelt. Was dem einen gut tut, kann dem anderen nur schaden. Die Betrachtung der Abstammung des Eros und/oder die Hypostasierung und Verallgemeinerung eines Verderbens des Erotischen fielen durchaus undifferenziert und schematisch-dualistisch, ja manichäisch aus. Von der Seite der göttlichen Schöpfung und der Inkarnation und Kenosis des Gottes aus muss sich das Verhältnis anders darstellen. Der Eros muss in seiner göttlichen Abstammung und Potenzialität betrachtet werden. Der Sündenfall impliziert auch einen Bruch der göttlichen Herrlichkeit des Eros und seiner Ekstasen. In der Erfüllung unseres Körpers erfüllen wir auch die Möglichkeit göttlicher Verkörperung. Gott liebt über sich hinaus. In der Barmherzigkeit und in seiner Selbstaufopferung erzeigt er die erotische Kraft der Selbsthingabe und der Verschmelzung mit dem anderen. Diese verleiht ihm dann auch die eigentliche Herrlichkeit, welche der heile, aufgerichtete Eros verleihen kann: Die Wiederkunft aus dem Tod. Die Auferständigkeit. Und diese eröffnet die höchste Herrlichkeit und Verklärtheit. Diese eröffnet und instituiert den Himmel und die Ordnung des Himmels auf der und in der Erde. Ein Eingang, der die Erde selbst ganz verändert, verwandelt und verklärt. Der sie auferständig, geheilt, versöhnt wieder aufgerichtet macht.
In dieser Weise ist der Eros die Kraft der Berührung und der Durchgängigkeit der Kommunikation und der Wandlung/Verwandlung.
Der wiederhergestellte Eros schenkt die Gnade ebenfalls in die Unberührbarkeit und die bloße egomanische Verdorbenheit des eigenen Selbst hineinzugehen. Er verwandelt ihn, indem er in ihm ebenfalls ein Licht des Heils und der Wiederherstellung ein- und aufrichten kann, zum Zeichen. Hier macht er aus Unberührbarkeit, aus Angst, Zwiespalt, Intrige, Todesbesessenheit und Versteinerung der Gefühllosigkeit das Wunder der Selbstaufgängigkeit, das mehr ist als nur Selbstbefreundung, das Selbstdarbringung und -darreichung ist, ein schöpfungs- oder erlösungslogischer Akt.
In diesem Sinn erfüllt sich das inkarnatorische Erlösungs- und Gnadenpotenzial des eigentlichsten christlichen Gedankens und seiner Handlung in der Heilung und Verwandlung des Selbstverhältnisses und zwar in der Weise des Selbstausweises.
Die Mitte eines heilen, aufgängigen und versprechenden homoerotischen Verhältnisses ist die sakrale, göttliche, leibhaftig spirituelle Aufgängigkeit und Ursprünglichkeit aus der, zu der und durch die alles ist. Diese gibt der Kommunikation und der physischen Interaktion Sinn und Zweck. Diese läßt es auch frei sein und gewährt die unausschöpfliche Räumlichkeit und Differenziertheit, welche sonst abgeht und Horreurs der Enge und des Mißverständnisses bildet.
Dieses lernen wir von Jesus. Wir können sicher sein, dass Jesus, sei es im vorkarfreitaglichen oder in dem nachösterlichen Leib physisch-leibhaftige Interaktionen mit den seinen aufnimmt. Eine Ahnung davon vermittelt uns der Hinweis auf den beim Abendmahl an der Brust des Meisters liegenden Jünger. Das Christliche ist gerade ein erfüllter, ein himmlischer, göttlicher Leib.
Ein Leib, der die Milde der Todesüberwindung hat.
So ist und wird er der herrliche, der Auferstehungsleib.
Ein Ausweis der Verwindung der Krankheit, der Verhinderung und des Todes.

Wir können sagen, dass Gott gerade jener ist, welcher den vollen, den erfüllten und den erfüllenden Eros vermag. Er scheitert nicht an den vielfältigen Klippen, welcher jener auch raue Gott bereiten kann. Er zeigt uns die reife Weise, auch über eine gewisse Selbstdemut hindurch, wie die Herrlichkeit des Eros in einem herrlichen erotischen Leib aufgehen und sein kann. So erlöst uns Gott.
So schenkt er auch seine Gnade.

In diesem Sinn ist der Heilige Geist gerade auch jener Geist, welcher dieses Vermögen hat und vermitteln kann. Er läßt Aufgängigkeit stehen und werden.
Er läßt Wunder wahr sein.