Montag, 11. Juli 2011

Verwandlung, Geburten und Differenzen der Philosophie

Zusammenfassung
Im Zentrum des folgenden Texteintrages steht die Frage nach dem Grundcharakter der PHILOSOPHIE. Er steht somit im Zuge der Texte zur Transformation der Grundmetapher und Grundverfassung des Philosophischen. Er geht von zwei grundverschiedenen und wohl auch wertmäßig gestuften Grundfiguren der Philosophie und des Philosophischen aus und stellt sie bewußt überzeichnend entgegen und damit heraus. Es ist die Form und Figur der vernunftmäßig-apersonal-neutralen und die der personalen Philosophie, der Philosophie als eine Person und der Philosophie als die Annäherung und die Adäquation an ein abstrakt-neutrales System und Gefüge des Gesetzes und des Systems der "Vernunft". Im Fokus des Textes steht die Heraustellung des Revolutionären und des Ganz-Anderen der Verwandlung und Transformation des Philosophischen (also des Types 1 der Philosophie, was die Philosophie für uns immer ist) in das Personale (also in den zweiten Typ der Philosophie und des Philosophischen), eine Ahnung und Verfolgung seiner Möglichkeit, sowie dessen kulturologische und wirklichkeitsverfassungsmäßige Einordnung.

Zwar gehe ich nicht mit dem Zitat 100% d´accord, trotzdem sei es dem Text als eines der Motti vorangestellt.


“Als Physiker, also als Mann, der sein ganzes Leben der nüchternsten Wissenschaft, nämlich der Erforschung der Materie, diente, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden. Und so sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: 

Es gibt keine Materie an sich! Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Elementar- und Atomteilchen in Schwingung versetzt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält. Da es aber im ganzen Weltall weder eine intelligente noch eine ewige Kraft an sich gibt, müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Da es aber Geist an sich allein nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend den Bestand von Geistwesen annehmen. Das Atom öffnet der Menschheit die Tür in die verlorene und vergessene Welt des Geistes.”  Max Planck, 1973   


Vernunftphilosophie und Absoluten Personalisierte Philosophie

Der folgende Text fragt nach der Grundbeschaffenheit der Philosophie. Es sind grundsätzlich zwei grundlegende Weisen und Verständigungen der Philosophie, des Philosophischen als solchen. Zur Zeit vorherrschend und als selbstverständlich angesehen ist ein Modus der Philosophie und dann auch der Weltverständigung, ihrer vernünftigen Verfassung und Betreibung, welche darin besteht, daß Philosophie der Betrieb, der Vollzug und die mögliche Adäquation an die textual-mathematische oder willensabstraktive Beschaffenheit der „Weltvernunft“ ist, welche ein Text, ein Code, ein Funktionsgesetz vielleicht ist, welche sogar mit Selbstbewußtheit begabt und besetzt sein mag, welche aber nicht im Analogon der Person des Menschen und des Menschen als solchen, einer konkreten Personalität ihre Entsprechung hat, welche in diesem Sinne immer überpersonal ist, die personale Bedingtheit und Gefügtheit wie eine Art Bedingung und Grund über- oder unterschreitet, ihr immer dimensional transzendental ist. In diesem Sinne ist Philosophie immer Adäquation, Angleichung an diese (vielleicht gesetzesmäßige) Textualität oder funktionale Bedingungshaftigkeit und von daher per se Unmöglichkeit ihrer Erreichung. Sie ist, so wird dann benevolent versichert, ja auch deswegen Freundin und die Nähe der und zur Weisheit und eben keine Weisheit. Sie ist aber auch deswegen gerade keine Weisheitsliebe, keine Liebe der Weisheit (genitivus subjectivus). Sie ist kein Lodern. Sie ist noch kein Herz. 

Das Andere und die andere Variante der Philosophie ist eine dieser gänzlich andere und fremdartige, sie befremdende Darstellung der Philosophie, welche die radikal personale ist. Diese besagt nicht, daß in ihr die Personalität (oder Subjektivität oder Humanität dann) eine herausragende und eine besonders zu würdigende Stellung einnimmt, das fokusierte Thema ist und bleibt, von dem her alles zu entfalten versucht wird. Dieses wäre eine der Varianten jener textualen Vernunftphilosophie (wie ich sie eben skizziert habe als Subjektivistischer Idealismus, Transzendentaler Idealismus z.B.). Die personale Variante und Verfassung der Philosophie besagt vielmehr, daß die Vernunft und die Weisheit, die Philosophie eine Personalität ist, eine Person und eine philosophische oder weise Haltung eine Haltung des personalen Verhältnisses, der Praxis zu dieser Person ist.

Weisheit ist ein Bezug und ein Verhältnis zu einer Personalität, welche die Weisheit ist, welche die absolute Weisheit ist, die allumfassende und vollkomme, dargestellte Weisheit ist, welche Personalität dann natürlich auch eine absolute und vollkommene und allumfassende, allvermögende und wirkwirklichste Person und Personalität sein muß, welche der Da-seins-grund, die Mitte und der Ursprung jener Vernunft und jenes Vernunftgesetzes ist, welche sich in der ersten Variante der Erscheinung der Philosophie (welche wie wir sagten, die gegenwärtig selbstverständliche und allumfassende und gültige ist) in noch nicht vollkommen gewordener Art vergegenwärtigt und mitteilt.

Konkrete Subjektivität aller bedingten und kontingenten Subjekte ist dann totale analogische Abkünftigkeit und Teilhabe an und durch jene absolute Grundallumfassendheits- und Eigentlichkeitspersonalität, welche der Grund des Gesetzes und die Person der Weisheit ist. Teilhabe aber durch immerwährende Andersheit und eben grundsätzliche Unweisheit, solange und bis die Grundpersonalität der Weisheit nicht eine Darstellung ihrer selbst innerhalb und in der und d.h. durch die Welt der Kontingenz und Bedingtheit und Entsprechung veranschlagt und vergegenwärtigt, welche durch diese eine direkte und tatsächliche Teilhabe und Adäquation erlaubt und eröffnet, welche Weisheitseinrichtung (i.e. Innerhalb der Kontingenz und i.e. Als Anerkennung und Vermögen der Institution des Austauschverhältnisses mit der Grundweisheit) ermöglicht.

Weltgeschichtliches Analogon: Heidnischer und Offenbarungsjüdischer Kulturmodus

Nun ist aber das genau das, was in dem Verhältnis und den zwei Modi der antik-heidnisch-griechischen Welt- und Weisheitsverständigung und der jüdisch-theistisch-absolutpersonalen welt- und geistesgeschichtlich passiert.
Die jüdische Tradition und Seinsverfassung kann von der griechisch-antiken dann auch Philosophieverfassung und -verständigung nur dann verstanden und begriffen werden, wenn es der antik-griechischen Philosophieverständigung gelingt, die jüdische als eine Weise der Personalisierung und d.h. der Absolutisierung und der Akkumulierung ihrer eigenen Vernunft- und Philsophieverständigung zu erfassen und damit annehmbar zu machen. Im Gott als dem absoluten Schöpfer- und Grundgott von allem wird nicht eine metaphorisch-nachträglich personalisierte Form einer an sich energetisch-apersonal verfassten Energizität und Triebhaftigkeit der Wirklichkeit als letztlich in der Tat apersonale textual-abstrakte Vernunft anerkannt und angebetet, vielmehr meldet sich im absoluten Gott als dem Schöpfer von allem und jedem der Grund und der Ursprung und die Realisation der Vernunft (des Nous) selber in ihrem Grund und in ihrer eigentlichen Entstehungs-, Modifikations- und Realisationsmacht und zwar in dem Augenblick als diese Grundmacht gänzlich anderer, sich mittelbar mitteilenden Weisheit und Vollkommenheit und Perfektion und Macht via Gebieten der Gerechtigkeitseinrichtung sich selbst in der Diesseitigkeit der menschlichen und kontingenten Analogizität und Vernünftigkeit (Natur) mitzuteilen und darzustellen beschließt, um somit den Grund einer wirklichen Entsprechung und Kommunion zu gründen.
Dieser Akt geschieht im Akt der Selbstopferung des Absoluten Gottes, der auf dem Wege dieser Selbstopferung eröffneten Furt und Funktion der Versöhnung und Verbindung der zwei Bereiche und auf dem Weg der Herstellung der Koexistenz im Grundinstitut der Eucharistie, welche das Institut und der Vollzug der Koexistenz, des Commerciums der beiden grundlegend verschiedenen Bereiche ist und somit der Schöpfungsquell, der Fruchtquell (Matrix) der Weisheit und der perfekten Wirklichkeit der Weisheit und Eigentlichkeit. 


Die Weisheit als Person und ihre personal-praktische (weltliturgische) Realisation


Daß das Absolute (DIE absolute Weisheit, die Gerechtigkeit, die Vernunft, der Sinn, die Freiheit, der Wohlstand) Person, realgegenwärtig-anwesend wird, ist für ein "natural-abstraktives" ("textuales") Verständnis der höchsten Gesetzmäßigkeit und Vernunft ein Ding der Unmöglichkeit, ein Irrsinn (oder ein Wunder), für Gesetzesoffenbarungsreligion ist es meistens ein unaussprechbarer Sakrileg (oder die Erfüllung aller Erwartungen, Verheißungen und Hoffnungen. Die wiederholte totale Versammlung und Vereinigung der Gemeinde mit und in dem Schöpfer, welcher als das Schöpferische Wort die personalisierte Vernunft ist oder der personale Grund, die Offenbarung des personalen Grundes der Vernunft ist.)


Erst die reale, geschichtliche Ereignung der Offenbarung des fleischgewordenen Wortes in Jesus Christus und seiner Geschichte eröffnet das welt- und heilsgeschichtlich Bedeutsame dieses Ereignisses sowohl für die "heidnische" Vernunft- und Weisheitsverständigung für welche hier in der Tat zum ersten Mal das Aspirative und Uneingelöste, Nichtvollständige ihrer Vernunftrealisation real und präsentabel wird und für die "jüdische" Welt- und Wirklichkeitsverständigung, welche zwar eine absolutenfundierte ist und war, welche aber in sich noch eine aspirative und vermittelte ist (über die Verfolgung der Gesetzmäßigkeit vermittelte), welcher hier also die Fülle der Offenbarung "unterschritten", eingelöst also wird, sich erfüllt, als die Selbstmitteilung und Selbstbeibringung und -vorführung Gottes, welcher der Allliebend, Allmächtig, Sich Vergebende und dabei Schaffende und sich Nie Verlierende ist. Für beide wird also dieses Ereignis und für die Philosophie und d.h. die Weisheit zu einer Erfüllung und Vollendung, zu einer teleologischen Vollendung und Erfüllung, Über- oder Unterschreitung, Über- und Unterschreitung, zu einem realen, geschichtlichen Fortschritt und Wandel der Gestalt der Weisheit und Philosophie, welche nun zu eine verkörperten Verkörperungs- und Personalisationsphilosophie wird des Absoluten und des Schöpferischen und des Weltbildenden und Weltereignenden, welche als Philosophie und Vollzug, also Weisheit zum Vollzug, zur Praxis (wenn auch sakralen, aber auch allumfassend auch kosmischen und kosmopolitischen und kosmoökonomischen und kosmoliturgischen Praxis) wird, der Einrichtung, des Vollzuges, der Hervorbringung und der Aufrechterhaltung der erfüllend, verwandelnd, purgatorisch, vollendenden Weisheit und ihrer Einrichtung und ihres Vollzuges.


Personalisierte Weisheit in sublunaren Bedingungen


Die plötzliche Anwesenheit und Gegenwart und Präsenz der totalen Weisheit (in Form der Offenbarung des Lichtes und der Wirklichkeit des wirklichen, des erfüllten und unverbrüchlichen, i.e. "ewigen" Lebens) in personalisierter, d.h. in menschlich-verkörperter Form dargelebter Wirklichkeit offenbart eben einerseits die teleologische und die eigentliche und erfüllte Gestalt der Wirklichkeit und stößt damit andererseits einen fundamentalen Wirklichkeitsverständigungs- und Wirklichkeitsaufbauprozeß an und macht ihn durch das Mittel ihres unmittelbaren irdischen Entzuges (Himmelauffahrt Christi) zum eigentlichen dramatischen und höchstdramatischen Gegenstand der "sublunaren" Geschichte und Wirklichkeit, macht diesen zum Ort der Werdung und Einrichtung der ewigen und vollendeten Form und Gestalt der Wirklichkeit, indem es der heidnischen Vernunft eine Verwandlungsfigur der himmelreichsmäßigen Einrichtung einpflanzt und das Urbild des Gesetzes und der Satzung zum noch tieferen und eigentlichen Urbild des Gesetzes und der Offenbarung und des Willens der Liebe wandelt, zu einem Gesetz der Setzung und der Wandlung und der Verwirklichung und Verkörperung der Liebe wandelt, welches das Urbild und der Inbegriff des Gesetzes wird, welches sich aber wiederum und gerade in der Weise der Koexistenz und Synexistenz des absoluten Grundes und der Schöpfung äußert, welche die Einrichtung ihres sich liebenden Mit-Seins ist. 
Dieses bedeutet unter dem Strich und im Eigentlichen die Notwendigkeit der Heilung und Wandlung der Vernunft und des Gesetzes auf dem Wege der Einübung des Vollvertrauensbezuges der Vernunft in diese Form und diesen Gehalt der Erlösung und Erfüllung (des ewigen, auferständigen Lebens). Sie bedeutet die Notwendigkeit der Heilung und der Verwandlung der Vernunft in eine glauben könnende und d.h. eine sich völlig aufgehenlassen könnende Vernunft, welche der Evidenz der Figur des ewigen Lebens synchron sein kann, welches ihr Bild ist und welches im Akt des Aufbaus und der sakramentalen Verwandlung der Wirklichkeit in dieses Bild und diese Materie (in den Leib Christi) zunehmend aufgebaut und anverwandelt wird. 
Sie bedeutet, in Zeiten des scheinbaren und des personal-direkten Entzuges des fleischgewordenen Wortes und seiner Präsenzwirksamkeit, die Einübung der Erreichung der Wirksamkeit des Liebesgesetzes als der Form des Gesetzes der Welt, welches aber ebenfalls immer wieder in dem eingesetzten Akt der Eucharistie als Grund und im Grunde wiederholt wird in den Einsetzungsworten und in der Gesamten Bedeutung des neuen Pessahmahles und seiner Vergegenwärtigung, welches die Vergegenwärtigung des Liebesgesetzes (des Sich Hingebens Gottes für die Seinen) ist und von daher eine Vergegenwärtigung und Realisierung des Aufbaus der Welt und Wirklichkeit aus dem Grund dieses Gesetzes als Freigabe und Verteilung der Einrichtung des ewig verwandelten Brotes und Weines, der liebesverwandelten Produkte und Früchte der Erde und der Geschaffenheit, welche der Leib sind jener erlösten Erfüllung. 


Erfüllte Weisheit


Einrichtung des ewigen, des vollendeten und des in sich selbst erfüllten Lebens (und d.h. des aus und mit dem Absoluten und der Schöpfungsperson synergetisierenden und mit-seienden Lebens) und der "Motor", der "Hervorbringungsgrund" dieses Lebens, das Liebesgesetz, zusammen mit der (evangelischen) Präsentation der Urform und der Verwirklichung dieser beiden Grundbedingungen in dem Real einer personalen Geschichte und Wirklichkeit und seiner Wirkung sind die umfassenden Bedingungen und hinreichenden Gründe der Versammlung und der Aufstellung und der Initiierung der Verwandlung und Versammlung der Welt, der GESAMTEN Welt. Sie sind wahrhaft universale Grundbedingungen, welche jedoch der Konkretionsnotwendigkeit gerecht werden, welche Universalität leisten muß, um wirkliche Universalität zu sein. Von daher sind sie Ausweise und Auszeichnungen DER WEISHEIT. Sie sind die sich zu verwirklichende und die zu verkündigende und die frohbotschaftlich zu betreibende Weisheit. Sie sind die Möglichkeit der Welt. Die Möglichkeit der Erfüllung der Vernunftnotwendigkeit, die Möglichkeit der Realisation und der Vollendung des Gesetzes, die Möglichkeit und die Verwirklichbarkeit der universalen Versammlung der Kulturen.
Sie sind Wirklichkeiten der Gegenwart des augenblicklich erlösungseinrichtenden Heils. 
Sie müssen allerdings nur, und das ist die einzige Bedingung und Schwierigkeit, als solche "erkannt" und wenn erkannt, dann anerkannt und wenn anerkannt erkannt, dann geliebt und verfolgt, angebetet werden. 


Hilf uns, Herr, daß unser Herz 
Dich, der Du die unfaßbar gefaßte Schönheit,
Weisheit, Gerechtigkeit und 
einzigwahre/gute Wirklichkeit bist, 
in Liebe zu Dir aufgeht,
und das Reich deiner Vollkommenheit
damit darstellt und eingerichtet hat.













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