Donnerstag, 7. März 2013

Paradox und Siegel der Herrschaft

"Nun wohlan, Glücklicher und wahrer Christusjünger, im folgenden wollen wir, dem frommen Glauben treu, auch die Fragen von der Menschwerdung des Logos behandeln und uns klar werden über seine göttliche Erscheinung unter uns, auf welche die Juden lästern, die Heiden höhnen, die wir aber anbeten. So soll dann die äußere Erniedrigung des Logos dir geradezu Anlaß geben zu einer noch größeren und höheren Ehrfurcht gegen ihn. Denn je mehr er den Ungläubigen zum Gespötte ist, desto schlagender führt er den Beweis für seine Gottheit, weil er das als möglich offenbart, was Menschen unmöglich und darum unbegreiflich finden, weil er in seiner Güte das ehrenhaft macht, was Menschen als anstößig verspotten, weil er in seiner Macht das als göttlich erweist, was die Menschen in ihrer Weisheit als menschliche Schwächen verhöhnen, insofern er den Götzenwahn mit seiner vermeintlichen Erniedrigung am Kreuze zerstört und die Spötter und Ungläubigen unvermerkt bekehrt, so daß sie seine Gottheit und Macht anerkennen."

Athanasius der Große (295-373), Über die Menschwerdung des Logos und dessen leibliche Erscheinung unter uns, Kapitel 1

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