Dienstag, 11. Mai 2010

Heilige Zeit

καὶ ἐπεδόθη αὐτῷ βιβλίον τοῦ προφήτου Ἠσαΐου, καὶ ἀναπτύξας τὸ βιβλίον εὗρεν τὸν τόπον οὗ ἦν γεγραμμένον, Πνεῦμα κυρίου ἐπ' ἐμέ, οὗ εἵνεκεν ἔχρισέν με εὐαγγελίσασθαι πτωχοῖς, ἀπέσταλκέν με κηρύξαι αἰχμαλώτοις ἄφεσιν καὶ τυφλοῖς ἀνάβλεψιν, ἀποστεῖλαι τεθραυσμένους ἐν ἀφέσει, κηρύξαι ἐνιαυτὸν κυρίου δεκτόν." Das Evangelium nach Lukas, 4, 17ff*


*und sie gaben ihm das Buch des Propheten Jesaia und er schlug das Buch auf an der Stelle, wo geschrieben steht: „Das Pneuma des Herren, der mich gesalbt/eingesetzt hat zu verkünden die Frohe Botschaft den Bettelnden, ist auf mir, der mich gesandt hat zu verkünden den Gefangenen die Loslösung und den Nichtsehenden, daß sie wieder sehen, der mich entsandt hat den Verletzten zu verkünden durch Wiederherstellung, der mich entsandt hat, zu verkünden das angenommene Jahr des Herren.“


Manchmal geschehen Eröffnungen (Revelationen) und Verwirklichungen (Schöpfungen) jäh und plötzlich und sind je schon somit wie gewesen.

Wir leben in Heiligen Zeiten, in einer Heiligen Zeit.

Im folgenden werde ich versuchen den Begriff der Heiligen Zeit zu eröffnen oder aufscheinen zu lassen (so Gott will oder das Vermögen reicht). Die These von der Koinzidenz der Zeit (der Zusammenfall und die Inflexion der Weltlichkeit und der Sakralität, der Theologie und Philosophie, des Lebens und des Heiligen, der Offenbarung und der Schöpfung) wird vorgeführt und ein paar Reflexionen über das Zulassen, in diesem Fall des wundersamen Wirkens und damit des Präsentationserweises des Heiligen, Unverbrüchlichen und Allmächtigen Gottes, angestellt.


Strukturgeschehen Heiliger Zeit

Der Begriff des Heiligen und der Heiligen Zeit bedeutet, daß Zeiten und Geschehensverläufe eröffnet sind, in denen Heilung (und dann auch Heiligung) geschieht. Heilung aber auf eine solche Weise, daß gerade noch das Heile, also jenseits fast schon des Heilungs- und d.h. Gesundwerdungsprozesses, offenbar und präsent wird und sich zeigt. Heilungen sind, wenn auch Zeiten der Katharsis und damit extremer Krisis, Enthaltsamkeit (Askesis, Verborgenheit, Fehl, Fehl der Gesundheit) und Ordination, Zeiten der Reinigung also, der Scheidung und der Übermächtigung des Teilbeständigen durch das Große, das Andauernde, das Ewige und ewig Waltende, die Übermächtigung mangelhafter, fehlerhafter, hinfälliger Verhältnisse durch die Allgewärtigkeit und die Allumfassendheit und die überstrahlende und überwesende Gegenwärtigkeit und Präsenz des Seins und des Lebens, welches als das Licht und als die Möglichkeit und als die wirkliche Möglichkeit immer schon das Bedingte, das Fehlerhafte, das Abfällige über- und umgreifen, und es solange es noch irgendwie ist, an sich teilhaben und teilhaftig sein lassen, es von es leben lassen und es somit übermächtigen, denn das Böse und das Mangelhafte und das Hinfällige ist immer noch und immer nur, als es teilnehmend ist an dem Guten und dem Vollkommenen und dem Unversehrlichen und Unverbrüchlichen, das Nichts immer nur und erst solange es am Sein als seiendes Nichts teil hat und damit ist, solange es nicht, in diesem großen und umfassenden und inwendigen Zusammenhang eingefangen und aufgehoben ist, als Möglichkeit seiner selbst als Apophantik des Leibs und des Lichts.

Wir leben in Heiligen Zeiten und das Heilige ist immer ein Erweis, eine Tätigkeit und Ertätigung des Gottes, des Jenseits, jenes ganz Anderen, welche in der Lage ist, umfassende Umwandlung und Einrichtung zu gewähren und zu bewerkstelligen, wenn er dieses auch an und in seiner/der Schöpfung der Offensichtlichkeit macht, welche, wenn er es unmittelbar und eminent macht, seine Zeichen als Wunderzeichen erweist und an sich trägt und sich somit als seine Gegenwart, seine Anwesenheit erzeigt.

Das Heilige bricht somit immer als eine faktische Unmöglichkeit, als ein Wunder ein und auf, als ein plötzliches Geschehen eines Wunders, einer ehemals faktischen Unmöglichkeit, welche nun zur selbstverständlichsten Möglichkeit und Wirklichkeit, zum Ursprung und zum Quell jeglicher Möglichkeit und Wirklichkeit wird.

Heilige Zeiten sind somit Zeiten und Strukturen und Eröffnungen dieser und dieses Wunders, dieser Unmöglichkeit, es sind mögliche Unmöglichkeiten in ihrer erwiesenen Angesichtigkeit und Innerzeitlichkeit. Es sind Gesichte. Sehen. Anschauungen der Millionen.


Die Koinzidenz der Zeit

Sakrale Säkularität und säkulare Sakralität

Es geht uns etwas, eine Einsicht?, eine Gnadengewähr?, auf. Das Irdische und also die weltliche Welt, die Säkularität, die Weltlichkeit, das Diesseits und das Jenseits, die Transzendenz, die Offenbarung, die Religiosität, die Geistigkeit verhalten sich in einem wechselhervorbringenden und -auseinandergehenden Verhältnis. Das eine geht aus dem anderen so hervor, oder über, daß es als Hervorgehendes gerade das Andere wird oder bleibt, also nicht gleichgemacht und vereinheitlicht und somit alles vernichtet wird. Und es geht so in- und auseinander über, daß es sich erfüllt, daß es sich gerade in diesem Übergang und dieser Wechsel- und Überbringung erfüllt und in sein anderes übergeht. Zur gleichen Zeit bleibt und kann die Zweifachheit bestehen bleiben, weil es an einer Stelle vereint ist und verfügt, zusammengeworfen (symbolisiert), welche Stelle ihre Vereinigung feiert und anzeigt und somit lobt das Wunder der Vereinigung der Gegensätze.

Die Säkularität erfüllt sich in der Sakralität, wie sich die Sakralität erfüllt und übergibt in und an Säkularität, ganz Säkularität wird, ganz Welt wird, ganz Schöpfung wird:Mitte, genauso wie die Sakralität das Herz der Säkularität wird, jene vereinigende, synthetisierende und aufhebende, aufbringende, schließende und öffnende, unendlich tiefe und unendlich eröffnete, erhobene Stelle, jene totale Innerlichkeit, jenes totale Innen ist und jene Äußerlichkeit, Äußerung, Aufgehen und Erscheinung, jenes Herz das beides hat, das schlägt und im systolisch-diastolischen Schlag und Puls die Heiligkeit anzeigt der Unendlichkeit und Unverletzbarkeit des Lebens, das wenn es getötet wird und stehen bleibt, jenes Ganze offen- und raus- und damit entläßt, was es im Inneren gedacht hat, was es im Inneren war, jenes Ganze wird, das unser Leben trägt, jenen das hypokeimenon gibt, die noch einen Augenblick weiterleben dürfen, bevor das ganze Innere, der ganze Puls und Schlag mit einem Mal sich öffnet, hervortritt, herausgeht und somit ein Leben darstellt, das unverletzlich ist, untötbar und unendlich, weil es ewig ist, aus der Unendlichkeit der Unsichtbarkeit und des Todes hervorgekommen ist, entwachsen ist, berufen und gerufen ist zum Stehen, jenes Leben, das unser Leben ist und das unsere Schöpfung ist, jenes das wir sind, wenn wir uns erinnern, wie wir jetzt gerufen worden sind.

Die Säkularität erkennt die Möglichkeit ihrer optimalen Struktur/Einrichtung in der säkularen Form des Gottesdienstes, der Einrichtung des Unendlichen/Endlichen-Verhältnisses, des Verhältnisses von Gott und Geschöpf/Schöpfung, in der Vollendung der Darstellung und des Einbegreifens der vollkommenen Kom-union und Kommerzialität(Handlung, Tausch), der Heiligen Kommunion und der admirablen Kommerzialität und ihrer Institution (als der Einrichtung und Institution der Schöpfung) als des völligen Zusammenseins und des völligen Tauschs zwischen der einrichtenden Möglichkeit und der wirklichen Verwirklichung, zwischen der Einsetzung, Berufung und der Würdigung und Verherrlichung, welches Verhältnis das Mitte- und Ursprungsverhältnis als das institutive Hervorbringungsverhältnis der Wirklichkeit wird (Eucharistische Ontologie und Wirklichung). Im gleichen Zuge geht Gott nur als der liebend-freigebende und sich schenkende Übergebende und sich an die Welt und als die Welt Entäußernde, sich in der Welt und als die Welt und als der Ursprung, der liebend-wollende Ursprung der Welt Mitteilende und Gebende. Der Gott, der nicht anders kann als alles zu geben, sich selbst zu geben und zu übergeben und als der solche der Schöpfer und der Hervorbringer und der Allmächtige, die freigebende Liebe und Lebensglorreichmächtigkeit zu sein.

Nicht daß Gott es nötig hätte, aber Liebe und Liebeswollen und Liebesmüssen überschreiten jegliche Nötigkeit und Notwendigkeit. Sie sind freigebende Gaben der Selbstgewährung und des Selbstgeschenks. Sie sind Er-möglichungen, Wirklichkmachungen von Allem. 9.5.10


Das Konzil der Vereinigung und die Apokalypse der Welt

Das Christentum, die Christenheit ist die Möglichkeit seiner Vereinigung, ist die Möglichkeit und die Mächtigkeit und die allverwandelnde Strahl-macht-Unfaßbarkeit des aus dem Grab steigenenden, der Verwesung und dem Zerfall gerade noch entkommenden, die Unterwelt- und Höllenfahrt noch begehen müssenden Strahl-Macht-Auferstehungs- und Sieges-Verwandlungs-Leibes, jener Konstitution, welche als solche, den Strom von nun 2000 Jahren der Kultur begründet und ausgelöst und gespeist hat, welche in ihrer Zeit das unmögliche Wunder des Aufbrechens und des Anverwandelns eines Weltreiches und einer Weltzeit gewärtigt hat, ganz real und wunderreal (In hoc signo vinces.) die Verwandlungstechnik der Wirklichkeit und jener Wirklichkeit erwirkt hat.

Natürlich hängt dieses und gerade dieses Vermögen nicht von der Eigenleistung und dem Willen der In den Grab Gelegten, der Liegenden und der dort fast zu Zerfallen Anfangenden, jener welche in der Hölle waren und sich aufhielten und welche mit ihrer Heiligen Leib durch ihre Anwesenheit allein der Hölle und jener völligen Zerfallenheit und Verzweiflung und vorhandenen Unvorhandenheit (Unmöglichkeit, Irrsinn) das alles anverwandelnde und hineinverwandelnde und heilende und hineinhebende Leib-nahrungslicht gebracht haben, jenes welches zusammen mit ihr, sogar große Teile der Hölle in jenes große Wunder- und Jubelreich einbeziehen, hineinholen wird, hineinnehmen in jenen ewigen Jubel und jene ewige Verzeihung und jenes ewige Aufgehen in einem Haus, welches in der Tat groß ist und vielfältig und festtragend reichhaltigst und unverbrüchlich, weil seine lebendige Brust in der Tat nicht mehr getötet werden kann, also weil sie nicht mehr der Schein des Lebens als Brust ist, sondern welche und durch welchen Schein auch jener totale Schatten und das Nichts der Finsternis durchgehen kann und welche sich also gerade in und durch dieses Nichts bewährt und zu bewähren hat als das Ständige, als das Beständige, als das Durchgängige: die lebendige atmende und frohmächtige Brust. Sondern diese Vereinigung und diese Macht und diese unverbrüchliche Strahlkraft und Substanzialität der Durchdringung, diese Konzision ist nur natürlich möglich aus Auferweckungstat des vormaligen, unendlichen und unendlich vermögenden und handelnden Gottes, welcher erzeigt jene Einheit, jenes Stehen und jenes gefügte, völlig offene und ausgesetzte und trotzdem gefügte Wirken und Insein, jene Allumfassendheit und Getragenheit, jenes Alles-Tragen und Umfassen und die gleichzeitige Inflexion, Gebundenheit, Bestimmtheit, jenen heilig-mächtigen Leib hat, welcher nicht nur die Wirklichkeit und die Wirklichkeiten als ein äußeres Heilmittel (pharmakon) zu heilen hat und auch nicht als eine Durchwirkung energetisch-funktionaler Art (Ethik, Recht), sondern als jener mystische und heilige und allmächtige deswegen Leib, welcher augenblicklich die Macht der Verwandlung und der Eröffnung und der Anverwandlung der Wirklichkeit hat, welcher so mächtig ist, daß er sofort und augenblicklich Kraft seiner Kraft und Macht, die hinfällige und abfällige (Neo-Säkular-Heiden) und die noch nicht ganz eingeformte (Gesetz) Wirklichkeit wie ein unendlich starker Magnet und Transformator in sich hineinverwandelt mit einer Mächtigkeit die fast an unheimliche Gewalt grenzt, wenn sie nicht eine eigenwirkende Mächtigkeit, eine Mächtigkeit der Liebe und damit der Selbstüberzeugung wäre, jenes, was klassisch gesprochen, die Knie beugen macht, Unfaßbarkeit auslöst und diese wiederum überschreitet, weil es das Wunderbare, das Unfaßbare, das Ewige und das Vollendete schlicht und einfach einrichtet, realisiert, verwirklicht die Möglichkeit des Unmöglichen, durch Realität, Tat, Zeichen schafft.

In diesem Sinne ist die Christenheit oder das Christentum dieses Zeichen, dieser Leib und diese Wirksamkeit, dieser Heilige Leib (bestehend aus Objektivität und Funktionalität, Energeia), welcher der Auferstehungsleib ist, jenes was die Inflexion und die wechselweise und eröffnende und einbergend-einfügende Verfügung des „katholischen Objektivismus“ und des „evangelischen Funktionalismus und Energizismus“ ist, weil die Heilige Römische Katholische Kirche eine Kirche und eine Objektivation gerade dieses „evangelischen Funktionalismus und Energizismus“ ist (als rechtliche Verfügung des Imperium z.B oder als Gnaden-wirkungs-und Sakralitäts-, i.e. Sakramentalitätsgeflecht der glaubenden Subjekte, bis hin zur Hierarchisierung und d.h. Ordinalisierung und Formatisierung des ekklesiastischen Leibes, in seiner Inkulturation und Organisation, in seiner Gestaltung, welche aber immer 1. eine Gestaltung des Leibes Christi ist und 2. eine pneumatische Gestaltung ist (also immer mit der Substanz Heiliger Geist und als Erwirkung des Leibes Christi! in der Aufgehobenheit im höchsten Gott, dem Vater). Die westliche Kirche ist somit die Weltaufsprengungs- und -anverwandlungsfuge der in Christus (im Auferstandenen) Getauchten und Getauften, der universalen Verwirklichung und Apostasis ihres Auferstehungsleibes als des Seligmachungs- und des Erlösungsleibes, als der societas perfecta, welche die Kraft und die Macht hat, ihre Welt in sich hineinzuverwandeln und zu erlösen und welche von der Welt als eine solche heilige (d.h. heilende, heiligende) Struktur und Realwirklichkeit erkannt und erholt wird.

Die westliche Kirche in diesem ihren purgatorischen Anverwandlungsleib (das ist der Siegeszug der Eröffnung und die Aufstiegsdrift aus der Verfallenheit an die Hölle und die Pforten des Todes und des Grabesplatten..) kann aber diese Mächtigkeit und d.h. Realwirksamkeit nur haben (und d.h. hier institutiv, physikalisch, realwirklich, denn die eigentliche kommt wie oben gesagt natürlich von Gott und wir müssen sie zulassend in ihren Vernunftstrukturen zulassen und stehenlassen und damit dann auch wirksam werden lassen, mit dieser Hilfe Gottes, welcher diese Offenbarung und Offenlegung möglich macht mit seiner gnädigen und hilfreichen und spielerisch-mitleidenden Hand), wenn die funktionale Materialität und Leiblichkeit, der energetisch wirksame wirkliche und vereinigungsmächtige Leib (die Inflexion des Martin Luther und der Römischen Kurie; Martin Luther als katholischer Theologe und die Römische Kurie als die heilig unfaßbare Verknotung der Gnadenmächtigkeit, der Herrenmächtigkeit und -gnädigkeit der WeltGemeindeKirche Christi) erkannt und projiziert und reflektiert und wechselverfugt sind im symbolischen Hagios Soma des real wirkmächtigen mystischen und sakralen Weltsakralen Auferstehungs- und Gnaden- und Anverwandlungswirkleibes jener Orthodoxie und Okzidentalität, welche in dieser Verfugung die Strahl- und Wirk- und Gnadenmächtigkeit und Realität sind des Heiligen Mystischen Leibes des Herren, welcher der Erlöser der Welt ist und welcher den Juden das Kniebeugende Zeichen ist, das sie ersehnen, wenn sie sehen, wie ihre Aufstellung aufgeht und sich erfüllt in der Möglichkeit ihrer Wirklichkeit und Wirksamkeit, in jener Mächtigkeit und Allmächtigkeit, welche die Mächtigkeit und Allmächtigkeit des ewigen und unverletzlichen Lebens ist, welche jene Erlösung und Paradisizität realwirksam verwirklicht und darstellt, in welcher die Juden ihren Messias erkennen, welcher kommt als ihrer auf sie zu.

Die Möglichkeit der Vereinigung ist eine Frage des Willens und dieser Wille ist und der Weg von Gott bereit gemacht und eröffnet, freigelegt worden, denn die Zeiten der Grabeslegung sind erfüllt.


Weltlichkeit Paradies

Weltlichkeit ist Paradiesizität und Paradisizität ist Weltlichkeit. Woran ich das sehe und sagen kann? Siehe wie die „vielfältigen Kulturen“ (anscheinend) sich vereinigen und wechselverfügen im Reigentanz gemeinsamer Bildung der Welt, Welt die sie bilden. Siehe, wie das eine das dem anderen gibt und beiträgt, was dem anderen mangelt und jenes, was jenen erfüllt. In gemeinsamer und aufgehender und möglicher Welt aber sind sie alle bei allem. Sind sie genau genug und der Raum faßt frohlockend, eröffnend und wohlverteilend alle. Siehe wie Ökonomie mehr zeugt und wie die Politik (politeia) wohlweislich weiß zu verfügen und zu walten das Ganze, denn die Welt ist mehr als die Welt und Gott birgt wohlbehütend in des Leibes Frucht das Ganze.

Jener aber, der das Gegenteil sagt und meint und zweifelt, habe auch jenen Ort ihm zugewiesen, an welchem er das auch hat, woran er glaubt und zweifelt.


Zulassen

Dem Konzept und Verhältnis des Zulassens liegt die Vorstellung zugrunde nach welcher das, in diesem Fall, heilige Absolutenverhältnis wirken und sich erzeigen kann, wenn es zugelassen, also entborgen ist. Das Licht, das leuchtet, kann nur leuchten, wenn das Tuch, das drüber liegt, weggenommen wird, die Quellen, die sprudeln, nur sprudeln, wenn die Verkrustungen und Ummauerungen, die es einfangen, aufgesprengt und weggenommen sind, die Blume nur gesehen werden, wenn Tag ist, der Segen des Kindes und der Kindschaft, wenn Zeugenschaft und Geburtlichkeit ist (also eine Geistesverfassung, welche zeugen und gebären kann, welche fruchtbar ist also), das Schöne und das Erlösende und das Heilsame kann nur wirken, wenn das Minderschöne (und d.h. Verstellte) und das verfangen-klagend Nichtaufgehende und das Hinfällig-Krankende die heilsame und erlösende Schönheit und Vollkommenheit zulassen, sich von ihr verwandeln und in die adäquate Form des Heils bringen lassen und an dieser Zulassung und dieser Heilung mitarbeiten im Gefolge und in Adäquanz und in Ana-logie.

Das Absolute und Heile ist das, was von sich aus selbstgenügsam und auch selbstzufrieden ist. (Die einzige Affektion und Intention welche von dieser begriffsbestimmten Selbstgenügsamkeit des Heilen ausgeht ist jene, welche im Mitleid und der Freigebigkeit, in der Liebendheit des Heilen besteht. Dieses will mit dem ganzen Herzen und mit seinem ganzen Wesen, daß das „Andere“ heil und aufgehoben und d.h. selbstgenügsam und vollkommen ist. Von dieser Seite aus steht zu erwarten und ist begrifflich und logisch(!) anzunehmen und davon auszugehen, daß das Heile seiner Einrichtung in jeder Weise entgegenkommen wird und kommt, ohne daß es dem Entgegenkommendem und zu Heilendem und es Empfangendem die Entscheidung noch mal abnehmen kann, dieses gnadenhafte und freigebende (unverdiente) Entgegenkommen und Unterstützen anzuerkennen, anzunehmen und damit wirken und sich einrichten und einwalten zu lassen.)

Sein Ausbleiben und die Unfähigkeit zu seiner rechten Einrichtung bedeutet ja gerade das Unheil oder die Nichtanerkenntnis des Abgefallenen und Unaufgehobenen und Zerbrochenen.

Das Zulassen des Zerbrochenen ist ja gerade das Zulassen seiner Perfektion. Dieses geht über die größten Wunden hindurch und wird deswegen vermieden, wenn auch das Heile und Heilige das ist, welches gerade das Vermögen hat und zu haben hat, diese Wunden zu heilen und anzuverwandeln.

Seltsam ist, daß im Deutschen das Zulassen auch einen anderen, gänzlich entgegengesetzten Sinn hat, wie es scheint und daß dieser nicht ganz äquivok sein kann, sondern daß sich hinter der Heilungs- und Heiligungslogik und -dramatik und -therapeutik auch so etwas wie diese Logik verbergen kann, welche gerade im Zulassen, im Sich-verweigern, zur Heilung und Heiligung beiträgt.

Ich bleibe aber jetzt hier bei jener Bedeutung nach welcher es einer andauernden Einübungsweise des Zulassens und Geschehen- und Sich-anverwandelnlassens bedarf, damit das Heilige und Heile seine Wirkung entfalten kann und anverwandeln, eben heilen und heiligen und in sich einrichten und aufheben kann, denn das Heile ist das Perfekte, ist das Vollkommene und Erfüllte, ist das Selbstgenügsame und Selbstaufgehende, ist jenes, welches in das Wunder seiner selbst einrichtet, wie man nach Hause kommt aus der Irre und Wanderschaft, um das zu sein, was eh das Selbstverständlichste ist: die unauffällig verborgene Weise der Gesundheit, des Heilen und Heiligen.

Ein anderes Rätsel des Heilen und Heiligen und d.h. Optimalen und Vollkommenen, welches anscheinend vom „Heile dich selbst!“-vorwurf und dem „Steige herab vom Kreuz, wenn du ..“-Hohnruf angreifbar zu sein scheint, ist, die Mittelmäßigkeit des Schönen, Heilen und Heilenden. Mittelmäßigkeit meint hier aber die Akkumulation des Allmöglichen. Sie ist keine nivelliert-farb und intensitätslose Durchschnittlichkeit. Trotzdem ist hier die Logik der Maximation auf das Verhältnis der Optimation erfolgreich umgewendet und damit zur Perfektion gebracht. Das Maximale und das Unendliche damit ist das Optimale, ist das Vollkommen-Abgerundete, im Sinne der Einfangung der Unendlichkeit in sich und ihrer Darstellung durch sich. In diesem Sinne ist das Heile und Heilige auch irgendwo weniger als Alles und das Ganze. Es ist insofern Alles und das Ganze als es sich zum weniger des Alles und des Ganzen machen kann, als es sich einbergen kann und somit sich überschreiten lassen kann. Es kann sich so sehr sogar übersteigen lassen, daß es völlig übersehen wird, daß es als völlig unanwesend oder nicht seiend angesehen werden kann, so sehr faßt es sich in sich hinein und so sehr ist es nur Strahlen und so sehr ist es die Allmacht, die allem Alles gibt und die allen Nichts ist. Das Heile und Heilige ist aber dieses, das gesehen wird. Das Optimum. Das Eingefasste. Es ist jenes, welches die Freiheit seiner Zulassung und Anerkennung und Annahme frei läßt, welches den Zugang zu seiner Optimalität somit in einem verstellt und offenhält, während es als Inständigkeit (des Perfekten) ruft, abweist und sich einformen läßt. Ich bin gewesen...






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