Über die mittelalterlich vorlaufende Verwirklichung der Neuzeit
Zettel: dynamis
Neuzeit akkumuliert in einer Verfassung, welche die gegenwärtigen Kontingenzbestimmungen und -bezüge auf das Offenbarwerden eines Unbedingten ausweitet und so die ganze Bestimmung als eine in einem Möglichkeitsfeld aufgehoben und von ihm hergestellt auflöst, welches einen Zustand der Absolutanz darstellt, eine vorläufige und projektive Rekonstruktion der ehemaligen sog. Mittelalterlichen Weltsicht und des Weltbildes mit dem goldenen Hintergrund, auf die Einholung und Zurückholung ihrer eigenen Herkunft und Abkunft, ihres Anfangs und immanent-entelechischen Potenzials und Programms: Die Neuzeit ist die Zeit der „Herstellung“ und das heißt des Offenbarmachens und d.h. des Offenbarseinlassens des absoluten Dynamispotenzials und der Kontingentenaufgehobenheit und -herstellung in ihm. (Es ist die Zeit der Realwerdung der Dynamis, des Aufscheinens der Dynamis, der Möglichkeit als Wirklichkeit und als solcher. Es ist die Zeit der Erfüllung und der Offenbarwerdung des Angesichts der Vielfältigkeitsbezüge (energeia systhema) als der Offenbarwerdung der dynamis. Es ist die Zeit der Erfüllung und der Verwirklichung der Freiheit, als ewige und Ewigkeitsfreiheit und als Gelöstheit in der Verfügung. Es ist die Zeit des absoluten Urteils, der absoluten Wahrheit, des Totalen, welches die Summe der Vollendung ist.)
Wie aber hat das und kann das geschehen?
Abgesehen von stillen Vorformulierungen (deutscher Idealismus z.B.) geschieht die Selbsttranszendenz der Neuzeit in einer konsequenten Aus- und Durchführung ihrer eigenen Sekundärkomponenten. Diese führen alsbald vor das Problem der Einrichtung und der Beschaffenheit des Unbedingten als solchen, der Energie als Energie, des Handelns und Handels als solchen, der Ontologie als solche, der Unendlichkeit der Zahlenreihe als solche. Und diese dann immanent und emergent zur Frage und der Einrichtung eines unbedingten Unbedingten, einer idealen und optimalen Einrichtung und der Erkenntnis, Wiedererkenntnis, Erinnerung und Anerkenntnis ihrer in der offenbarungs-geschichtlichen Struktur des Christentums, im „Modell“ seiner Einrichtung des Gesamtgefüges, welche damit erneut als die Möglichkeit der Eröffnung und der Verwirklichung der Neuzeit und des Selbst wiedererkannt und eingeübt wird unter Vorgaben der nun tatsächlich völlig freien, d.h. „konfessionsungebundenen“ und d.h. völlig gnaden- und glaubensausgesetzten und nicht konstruktivistisch-tradierten Einrichtung und Einübung und Einlassung, welche aber geschichtlich und überlieferungsmäßig, freilassend getragen und gestützt und unterstützt und akkumuliert und präsentiert ist (mariologisch-ekklesiastische Förderung, Förderung der Natur 2).
Die neue Situation stellt aber vor die Notwendigkeit einer inflexiven Umwertung und Umstellung bisheriger Differenzialitäten. Eine solche Verwirklichung ist wesentlich als protestantischer Katholizismus nur möglich, was aber nur möglich ist, wenn der Katholizismus protestantisch wird und die Welt mystisch und bereit, bzw. befähigt zur Annahme ihrer Vollendungsstruktur, ihrer Krönung, sich also vom hypostatischen oder dem antagonistischen Charakter und der gespaltenen Spaltung ihrer selbst löst, bzw. wenn diese Inflexion als real vorformuliert und damit real in ihrer Idealengrundverfassung präsentiert wird.
Es ist die Synthese des weltlichen Wesensbildes der energetisch-dynamischen Verteilungen und Inflexionen und Systeme, mit den sakral-religiösen des Werdens der Neuen Welt, der Erlösung und des Zusichkommens des Menschen, welche allein die Summe und die Gesamtheit dieses Überschießens- und Zusichkommenszustandes möglich und wirklich macht. Eine Synthese welche aber zu den informierten Anfängen und Grundbestimmungen des christlichen Abendlandes der erlösten Schöpfung und der Möglichkeit der Vollkommenheit der Welt gehört und welche die Frohe Botschaft ist und dessen Vorbereitung und d.h. Inthronisierungsvorbereitung der Auftrag und der Sinn der neuen Zeit als der Zwischenzeit ist, der Zeit die bleibt, bevor alles in allem sein wird.
Montag, 3. Mai 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen