Samstag, 8. Mai 2010

Neuzeit

Wir sind uns selbst ein Rätsel und es könnte sein, daß wir noch nicht zu dem geworden und durchgedrungen sind, als was wir uns bestimmt haben, zu was wir uns befreit haben oder in was wir hinausgedrängt wurden. Es könnte sein, daß der große kolumbische Weltaufbruch und die große Weltentdeckung noch nicht geschehen sind, noch nicht zu sich und in sich gekommen jenes, was als Neue Zeit anvisiert, projiziert war und auf deren hoher See oder Strandung wir uns befinden.

Das Wesen und die Erfüllung, die Apophantik und die Parusie der Neuzeit, ihr In- und Zu sich Kommen, ihr Werden hängen wesentlich von ihrem Vermögen ab, eine Ordnung herzustellen im scheinbar Ungebundenen und Losgelösten, Befreiten, in der Entgrenzung und bis hin zur lebens-logischen Epoché der Wertmäßigkeiten, ontologischen und metaphysischen Distinktionen und De-terminationen. Es ist eine Ordnung der Gottesunmittelbarkeit, der unmittelbaren Aus- und Einsetzung in das dynamische Feld der Möglichkeit, der Wirklichung und Verwirklichung der Wirklichkeit, energeia, und es ist eine besondere (nur durch den Heiligen Geist und vielleicht auch durch die sakralen Institutionen und Zeichen geführte) Prüfung und Initiation der Spontaneität, der Über- und Eingelassenheit, eine besondere Prüfung und Erweisungsaufstellung der Religion, als re-ligio, Verlässlichkeit, Aufgehobenheit, Rück-gebundenheit, metaphysisch-ontologische Vertrauenshaftigkeit.

Dieses geschieht auf verschiedenen Wegen und Gebieten, der Physik und jeglicher Naturwissenschaft, der Kultur und jeglicher Geisteswissenschaft. Es geschieht auf dem Gebiet einer prima philosophia oder einer Ersten Wissenschaft, welche dann aber auch eine erste Praxis und Einrichtung ist. Es geschieht auf dem Gebiet der eindeutigen und endgültigen und d.h. optimalen Bestimmung und Erreichung und Aufhebung des dynamis-energeia, des Einrichtungsverhältnisses und Selbst- und Bewußtwerdungsprozesses, als Werden und Entstehen und Hervorgehen und Emergieren oder Sich Offenbaren eines idealen, umfassenden und endgültigen (optimalen!) ontologisch-transzendentalen und d.h. wirklichkeitsinstitutiven Verhältnisses, welches nicht anders als jenes vielleicht genannt und erkannt werden kann, als was klassisch und überlieferungsmäßig im sprechenden und lebendigen und wirklich wirkendem Bild der Schöpfung, als Analogie der Schöpfung bezeichnet und genannt und er- und gewirkt wird, was sich als die Schöpfung und die Schöpfungsordnung und das Schöpfungsverhältnis erzeigt oder energetisch anwest in uns aus der vollen Fülle und Möglichkeit der dynamis selbst und als die Energeia der Dynamis ist, das Wort des Wortes (Logos des Logos), das liebes-lebenszeugende Geistpneuma des Geistes, der Gott des Gottes.

Im Werden dieser universalen Analogizität (aus der Univozität und Äquivozität heraus und hindurch und in-über hinaus-hinein) als der Optimation des Selbst und der Selbsteinordnung und der emergenten ständigen Erscheinung (also aus der Ontologie aus dem Geist (und aus den überlieferten wahren Zeichen..?) ) wird der Neuzeit sie selbst, wird und ereignet und erbringt sich, erschließt sich das Subjekt der Neuzeit. Es ist die Selbstankunft der Neuzeit bei sich selbst, indem sie nun in der Tat gotteserwirkte, freischöpferische, freiheitseinordnende und weltverfügende Einordnung und Freiheitsordnung, Emergenz, Offenbarung (Unverborgenheit), Einsetzung, Bestimmung ist, Ordnung aus der Geistigkeit und Schöpferischkeit, deontologisierte Ontologie, Hierophantia, Wirklichkeit, Realität. In ihr wird Neuzeit wirklich und real. Im Erreichen und dem Herauskommen der und dieser universalen und d.h. schöpferischen schöpfungsumfassenden Analogizität (Symbolizität und Sakramentalität, Sakramentum Mundi) wird das Erreichen und das Herauskommen der aspirierten, der anvisierten und der projizierten Realität. Es ist der Fortschritt in das Selbst und in den unendlichen, absoluten Hervorgang, die absolute Gewährung und Befreiung. Es ist das Erreichen des Fortschritts der freien, göttlichen, liebenden und befreienden und einsetzenden und ermöglichenden und verfügenden göttlichen Offenbarkeit, das Erreichen und die Ankunft in der Schöpfung. Der erste Tag des Werdens der Welt und des Menschen.

Erst im Erreichen und der Erfüllung dieser Bedingung kann die Neuzeit von ihrem Namen sprechen, ist die Neuzeit das, was sie ist und was sie qua Namen bezeichnet und darstellt. Sie ist Apophantie des Göttlichen. Sie ist völlige Wiedereinholung der Welt und der Schöpfung zu Gott und in Gott. Sie ist das Messianische Reich. Das Reich und die Zeit des wiedergekehrten oder des in Macht und Kraft Erscheinenden Messias, das Reich und die Zeit und die Herrschaft des wirklichen und wahren und wirkmächtigen Königs der Welt.

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